Spezialgebiet geriatrische Institutsambulanz

Geriatrische Untersuchung und Versorgung in der Institutsambulanz

Mit zunehmendem Lebensalter kommt es zu Veränderungen im Körper, die aufgrund ihrer vielschichtigen Ursachen und Komplexität einer individuellen Versorgung und Behandlung bedürfen und viel Zeit bei der Diagnostik erfordern. Die Geriatrie bzw. Altersmedizin fokussiert sich auf die Behandlung dieser Erkrankungen. Dazu kommt es auf eine umfassende Versorgung sowohl im hausärztlichen als auch im ambulanten Umfeld an. Ein wichtiger Baustein dieser Rundum-Versorgung ist die geriatrische Institutsambulanz (GIA). Diese bildet eine wertvolle Brücke zwischen der hausärztlichen und stationären Versorgung älterer Patientinnen und Patienten mit funktionellen Beeinträchtigungen aufgrund akuter oder chronischer Erkrankungen. 

Die Patientinnen und Patienten der geriatrischen Ambulanzen der Kliniken der St. Augustinus Gruppe können sich auf ein professionelles Team aus Fachärztinnen und Fachärzten unterschiedlicher Bereiche, verlassen - darunter Fachpflegepersonal, Logopädinnen und Logopäden, Physiotherapeuten und -therapeutinnen sowie Ergotherapeuten und -therapeutinnen. Unser Ziel: Mit Ihnen zusammen in einem vertrauensvollen und kompetenten Umfeld einen individuellen Behandlungsplan für das gemeinsam abgestimmte Behandlungsziel zu finden.

Was ist eine geriatrische Institutsambulanz?

Die geriatrische Institutsambulanz (GIA) ist eine Ergänzung zur geriatrischen Versorgung durch den Hausarzt bzw. die Hausärztin. Generell können geriatrische Fachkrankenhäuser, Allgemeinkrankenhäuser mit selbstständigen geriatrischen Abteilungen sowie geriatrische Rehabilitationskliniken eine ambulante Versorgung für geriatrische Patientinnen und Patienten anbieten. 

Die GIA bietet Unterstützung bei der Betreuung geriatrischer Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Mehrfacherkrankung, auch Multimorbidität genannt, einen dringend Versorgungsbedarf haben. Die Art und Komplexität dieser Beschwerden und Krankheitsverläufe machen eine vollumfassende Versorgung durch die Hausärztin oder den Hausarzt schwierig, weshalb eine ambulante Versorgung eine wertvolle Ergänzung darstellt. Die geriatrische Ambulanz ermöglicht betagten Patientinnen und Patienten eine zielgerichtete Versorgung und bietet eine erweiterte Diagnostik und Therapie. Dazu umfasst die Ambulanz in den Kliniken verschiedene Behandlungspläne, die beispielsweise Bildgebungsverfahren, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie sowie medikamentöse Therapieempfehlungen beinhalten.

Ein Blutdruckmessgerät symbolisiert die Behandlung in der geriatrischen Institutsambulanz.

Diese Krankheitsbilder werden in der geriatrischen Ambulanz behandelt

Die Geriatrie bzw. Altersmedizin beschäftigt sich ambulant und stationär mit allen Erkrankungen des höheren Lebensalters in all ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit. Ziel ist dabei nicht nur, Beschwerden zu lindern, sondern auch die Selbstständigkeit im Alter trotz bestehender Erkrankungen möglichst zu erhalten. Die geriatrische Ambulanz ermöglicht Patientinnen und Patienten eine umfassende Betreuung bei geriatrischen Krankheitsbildern, die in der hausärztlichen Versorgung in diesem Umfang meist nicht möglich ist. Dabei stehen sowohl körperliche als auch psychische Veränderungen und Krankheitsbilder im Mittelpunkt. 

Entscheiden Sie sich dafür, unsere geriatrische Ambulanz als Patientin oder Patient aufzusuchen, kümmert sich das Team der Geriatrie einfühlsam und kompetent um Sie und Ihre individuellen Beschwerden. Dabei ist uns ein vertrauensvolles Verhältnis sowohl mit den Patientinnen und Patienten als auch deren Angehörigen stets wichtig. 

In der geriatrischen Institutsambulanz werden Patientinnen und Patienten mit folgenden Erkrankungen und Beschwerden behandelt:

  • Demenz
  • Mobilitätsstörungen wie Altersschwindel und Fallneigung
  • Inkontinenz
  • Schluckstörungen
  • Frailty-Syndrom
  • Einschränkungen im Herz-Kreislauf-System
  • Veränderte Muskelleistung

Die Leistungen der geriatrischen Institutsambulanz (GIA) im Überblick

Die geriatrische Versorgung in der GIA umfasst verschiedene Leistungen. Dazu gehören unterschiedliche ärztliche Untersuchungen zur Diagnostik, z. B. fiberendoskopische Schluckuntersuchungen, radiologische und nuklearmedizinische Verfahren oder die Funktionsdiagnostik. Außerdem ist auch das geriatrische Assessment-Verfahren durch spezialisiertes geriatrisches Fachpersonal Teil der Leistungen.

Eine ältere Patientin im Gespräch mit einer Mitarbeiterin der geriatrischen Institutsambulanz.

Geriatrisches Assessment Verfahren

Das geriatrische Assessment-Verfahren ist ein diagnostischer Prozess mit dem die medizinischen, psychologischen und funktionellen Beschwerden und Ressourcen der Patientinnen und Patienten erfasst werden. Die Untersuchung dient als Grundlage für die Erstellung eines individuellen und umfassenden Behandlungsplans.

Behandlungsplan

Abgestimmt auf die individuell vorliegenden Erkrankungen und Beschwerden legen das Behandlungsteam der geriatrischen Ambulanz zusammen mit Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen ein Behandlungsziel und einen darauf abgestimmten Behandlungsplan fest.

Gerontopsychiatrische Ambulanz

Bei psychologischen Beschwerden, z. B. mit Depressionen oder Demenz, werden Patientinnen und Patienten zur Untersuchung und Behandlung in die gerontopsychiatrische Ambulanz vermittelt.

Weiterführende Therapieempfehlungen

Im Anschluss an die Behandlung in der geriatrischen Institutsambulanz kann eine Versorgung über die Hausärztin oder den Hausarzt gewährleistet werden. Dazu können die Fachärztinnen und Fachärzte der GIA weiterführende Therapieempfehlungen aussprechen.

Umfassende Diagnostik

Die spezialisierte geriatrische Diagnostik umfasst Verfahren, mit denen die Selbstversorgungsfähigkeit der Patientin bzw. des Patienten, Mobilität, Kognition, Emotion, Ernährung, Schmerz und instrumentelle Aktivitäten erfasst werden.

Ihr Kontakt zu uns

In den geriatrischen Ambulanzen des Johanna Etienne Krankenhauses und des Krankenhaus Neuwerk können Sie sich als Patientin oder Patient auf eine kompetente und einfühlsame Versorgung durch unsere geriatrischen Fachteams verlassen. Dabei konzentrieren wir uns auf alle Aspekte der Altersmedizin und haben langjährige Erfahrung mit geriatrischen Erkrankungen und Beschwerdebildern sowie deren Komplexität. 

Beide Standorte bieten Ihnen ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Angebot und erarbeiten zusammen mit Ihnen und Ihren Angehörigen einen individuellen Therapie- und Behandlungsplan, um Ihnen auch im Alter zu Selbstständigkeit und Mobilität zu verhelfen.

Ute Scheil

Chefarztsekretärin

Johanna Etienne Krankenhaus

02131 529 53002
u.scheil@ak-neuss.de

Martina Fegers

Chefsekretärin

Krankenhaus Neuwerk

02161 668 2491
altersmedizin@kh-neuwerk.de

Das Therapieangebot der geriatrischen Institutsambulanz

Die geriatrische Ambulanz bietet Patientinnen und Patienten nicht nur Leistungen im Bereich Diagnostik und Untersuchung, sondern in der Regel auch ein eigenes ambulantes Therapieangebot in der Geriatrie. Die Versorgung richtet sich an Patientinnen und Patienten nach einem stationären Aufenthalt, aber hier können auch andere geriatrische Krankheitsbilder und Fragestellungen behandelt werden.

Zum Angebot zählen verschiedene therapeutische Trainings:

  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Physiotherapie
Eine Gruppe von Patientinnen und Patienten bei der Ergotherapie in der geriatrischen Institutsambulanz.

Ergotherapie

In der geriatrischen Institutsambulanz arbeiten Teams aus erfahrenen Ergotherapeuten und -therapeutinnen, die in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten der geriatrischen Ambulanz einen Behandlungsplan erarbeiten. 

Die Ergotherapie unterstützt ältere Patientinnen und Patienten auf vielfältige Art und Weise bei der Wiederherstellung und der Stärkung ihrer Mobilität und Selbstständigkeit, beispielsweise mit: 

  • ADL-Training
  • Training der Rumpfstabilität
  • Arm-Training
  • Einzeltherapien
  • Gruppentherapien

Zur Ergotherapie

Eine Patientin bei der Logopädin in der geriatrischen Institutsambulanz.

Logopädie

Mit Hilfe der Logopädie als Teil der ambulanten Geriatrie lassen sich unterschiedliche geriatrische Krankheitsbilder behandeln und verbessern. Dazu gehören: 

  • Sprach- und Sprechstörungen
  • Schluckstörungen
  • Sensibilitätsstörungen im Mund-Gesichts-Bereich
  • Gesichtslähmungen
  • Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Trachialkanülen

Zur Logopädie

Eine Patientin bei der Physiotherapie in der geriatrischen Institutsambulanz.

Physiotherapie

Das Therapieangebot der geriatrischen Ambulanz umfasst auch die Physiotherapie. Diese ist besonders hilfreich für ältere Patientinnen und Patienten, deren Mobilität aufgrund von Verletzungen, Muskelabbau oder neurologischen Erkrankungen und Beschwerden eingeschränkt ist. Gezielte Übungen mit erfahrenen Physiotherapeutinnen und -therapeuten können den älteren Patientinnen und Patienten dabei helfen, die Mobilität zu erhalten bzw. wiederherzustellen und die Muskulatur zu kräftigen. Das kann dazu beitragen, Beeinträchtigungen wie eine erhöhte Fallneigung oder eine stark verlangsamte Ganggeschwindigkeit zu verbessern.

Zur Physiotherapie

Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe mit dem Spezialgebiet geriatrische Ambulanz

Wir beantworten Ihre Fragen zum Spezialgebiet der geriatrischen Institutsambulanz

FAQ

Wer kann sich an die geriatrische Institutsambulanz wenden?

Die geriatrische Institutsambulanz betreut alle Patientinnen und Patienten ab dem 70. Lebensjahr, die einen ambulanten Versorgungsbedarf aufgrund ihrer verschiedenen Erkrankungen - auch  Multimorbidität genannt - haben. Die ambulante Versorgung dient dabei der Unterstützung der haus- und fachärztlichen Betreuung oder erfolgt im Anschluss an einen stationären Aufenthalt. Durch die Komplexität des Versorgungsbedarfs kann eine umfassende Behandlung in den geriatrischen Ambulanzen meist besser abgedeckt werden als in der Praxis der Hausärztin oder des Hausarztes.

Brauche ich eine Überweisung für die Untersuchung in der geriatrischen Ambulanz?

Für eine Untersuchung und Behandlung in der geriatrischen Institutsambulanz (GIA) wird eine Überweisung benötigt. In der Regel überweist die Hausärztin bzw. der Hausarzt die Patientinnen und Patienten nach einem sogenannten „geriatrischen Basis-Assessement“ zu einem Untersuchungstermin in die geriatrische Ambulanz einer Klinik, um medizinische Fragestellungen weiterführend zu klären. Informationen zur Überweisung und zur Behandlung in der Klinik bekommen Patientinnen und Patienten bei ihrer Hausärztin bzw. ihrem Hausarzt oder direkt in der Ambulanz.

Wer kann eine Überweisung zur geriatrischen Institutsambulanz ausstellen?

In den meisten Fällen erfolgt die Überweisung zu einer geriatrischen Ambulanz durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt. Es gibt jedoch noch weitere Ärztinnen und Ärzte, die eine Überweisung zur GIA ausstellen können. Dazu gehören: 

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin
  • Als Hausärztin bzw. Hausarzt tätige Internistinnen und Internisten
  • Praktische Ärztinnen und Ärzte
  • Niedergelassene Psychiaterinnen und Psychiater
  • Neurologinnen und Neurologen
  • Geriaterinnen und Geriater

Vertrauen Sie unseren Experten aus dem Spezialgebiet der geriatrischen Ambulanz