Fachbereich Reha

Mit medizinischer Rehabilitation und Rehasport zurück in den Alltag

Nach einer schweren Erkrankung, einem Unfall oder einer aufwändigen Operation haben viele Patientinnen und Patienten oftmals mit schwerwiegenden Folgen zu kämpfen. Der Weg zurück in das gesellschaftliche Leben und den Beruf wird von Schmerzen begleitet und gestaltet sich schwerer als gedacht. 

An genau diesem Punkt knüpfen sogenannte Reha-Maßnahmen an. Bei der medizinischen Rehabilitation arbeitet verschiedenes Fachpersonal einer Rehaklinik zusammen, um Ihnen als Patientinnen und Patienten durch gezielte Maßnahmen die Rückkehr in den privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Alltag zu ermöglichen. Erfahrene Ärztinnen und Ärzte erarbeiten gemeinsam mit Ihnen individuell angepasste Therapiekonzepte und greifen Ihnen dabei nicht nur bei der körperlichen, sondern auch der seelischen Genesung unter die Arme. Reha-Behandlungen können sowohl bei neurologischen und onkologischen sowie orthopädischen Krankheitsbildern erfolgsbringend sein.

Die Reha-Kliniken und Zentren der St. Augustinus Gruppe verfügen nicht nur über multiprofessionelle Behandlungsteams, sondern bieten neben der Anschlussrehabilitation durch Rehasport auch präventive Angebote für Patientinnen und Patienten, um deren persönliche Ziele nach einer Erkrankung zu erreichen. 

Definition: Was ist Reha?

Rehabilitation oder kurz Reha bedeutet im medizinischen Sinne, das Zurückerlangen des ursprünglichen seelischen und körperlichen Gesundheitszustandes und der Lebensqualität, z. B. bei akuten oder chronischen Erkrankungen oder nach einer Operation. 

Das Wort Reha stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Wiederherstellung“ oder „wieder befähigen“, wodurch das primäre Ziel der Rehabilitation bereits deutlich wird. Per Definition bezeichnet Reha die nach einer Krankheit oder einem Unfall stattfindende Wiedereingliederung von Patientinnen und Patienten in das berufliche und gesellschaftliche Leben. Reha-Maßnahmen werden beispielsweise nach einem Schlaganfall, Knie- und Hüftoperationen, bei Multiple Sklerose oder Krebserkrankungen eingesetzt. 

Das Ziel der St. Augustinus Gruppe geht über die reine Definition hinaus – kompetente Teams arbeiten gemeinsam mit Ihnen als Patientinnen und Patienten daran, dass der individuelle Alltag selbstständig bewerkstelligt werden kann, und die seelische Belastbarkeit gestärkt wird. Dabei spielt nicht nur die Kompetenz der Fachärztinnen und Fachärzte eine wichtige Rolle: Auch die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten ist gefordert, um eine Reha-Behandlung erfolgreich durchzuführen.

Behandlung bei stationärer Reha.

Verschiedene Rehabilitationsformen

Sport zur Reha-Behandlung wird meist nicht erst nach einer Erkrankung eingesetzt, sondern kann bereits in der Phase der Erkrankung bzw. Heilung sinnvoll sein. Demnach lassen sich drei verschiedene Formen der Rehabilitation unterscheiden: die Frührehabilitation, die Anschlussrehabilitation und das medizinische Heilverfahren.

Frührehabilitation bezeichnet die Schnittstelle zwischen der akuten Behandlung in der Klinik und der medizinischen Rehabilitation. Eine frühe Behandlung durch Reha-Maßnahmen spielt insbesondere bei Schlaganfällen eine wichtige Rolle, um schwerwiegenden Folgen vorzubeugen. Die Dauer der Frührehabilitation ist in der Regel auf mindestens drei Wochen festgelegt und erfolgt stationär.

Im Gegensatz zur Frührehabilitation erfolgt die Anschlussrehabilitation in direktem Anschluss an die akute Behandlung der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Zwischen dem Krankenhausaufenthalt und der Anschlussrehabilitation in einer Rehaklinik dürfen maximal zwei Wochen liegen. Die Behandlung kann je nach Pflegebedürftigkeit stationär oder ambulant erfolgen.

Als medizinisches Heilverfahren wird die Rehabilitation bei chronisch erkrankten Patientinnen und Patienten bezeichnet. Diese Form der Reha-Therapie kann ohne Krankenhausaufenthalt beantragt werden und stationär oder ambulant erfolgen.

Ein Mitarbeiter der Reha hilft einem Patienten beim Aufstehen

Reha-Maßnahmen bei Erkrankungen und Operationen

Körperliche und seelische Beeinträchtigungen können durch viele verschiedene Erkrankungen und nach Operationen auftreten – dementsprechend kann Rehasport bei den unterschiedlichsten Krankheitsbildern effektiv zur Genesung der Betroffenen eingesetzt werden. Einen Anspruch auf eine Behandlung durch Reha-Maßnahmen und Rehabilitationssport haben erkrankte Patientinnen und Patienten mit potenziellen dauerhaften Einschränkungen oder chronischen Krankheiten.

Auch bei einem Ausgesetztsein von belastenden Umwelteinflüssen, die zu dauerhaften Erkrankungen führen können, wird der Anspruch auf eine Reha-Therapie gewährt. Insbesondere akute Beeinträchtigungen wie Arthrose oder chronische Erkrankungen wie Morbus Parkinson werden oftmals durch effektive Reha-Maßnahmen in einer Rehaklinik behandelt. 

Ein Therapeut leitet einen Patienten bei Reha-Maßnahmen zur Muskelstärkung an.

Hirninfarkt

Bei einem Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall) werden ein oder mehrere Bereiche des Gehirns aufgrund eines Gefäßverschlusses nicht mit ausreichend Blut versorgt. Die Hirnzellen leiden folglich an Sauerstoffmangel, wodurch sie schwerwiegende Schäden erleiden oder unter Umständen vollkommen absterben.

Die Folgen eines Schlaganfalls können weitläufig sein und reichen von Lähmungen, Taubheitsgefühlen, Sprechstörungen bis hin zu Gedächtnisstörungen. Eine geeignete Reha-Therapie richtet sich je nach Krankheitsbild und den Symptomen der Patientinnen und Patienten.

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) beschreibt eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie umfasst sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark, wodurch die von den Nervenzellen gesteuerten Körperfunktionen schwerwiegend beeinträchtigt werden. Oftmals wird die Krankheit von motorischen Störungen und Spastiken begleitet. Reha-Maßnahmen können bei dieser Erkrankung von neurologischer Reha über psychologische Unterstützung, Logopädie und Rehasport bis zu Ernährungsberatung reichen.

 

Brustkrebs

Brustkrebs gilt als eine der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen. Wieso der weibliche Körper Brustkrebs entwickelt, ist bisher nicht umfassend geklärt. Grundsätzlich ist bekannt, dass die Veränderung des Erbgutes einer einzelnen Zelle ausschlaggebend für die Entwicklung einer Tumorzelle ist und zum Verlust der natürlichen Teilungshemmung führt. Eine Reha-Behandlung bei Brustkrebs erfolgt in der Regel durch Lymphdrainage zur Reha-Therapie von Lymphödemen und Physiotherapie. 

 

Leukämie

Erkranken Patientinnen oder Patienten an Leukämie (Blutkrebs), verändern sich die Blutzellen im Knochenmark. Leukämie vermehrt sich so rasant und unkontrolliert, dass die Bildung gesunder Blutzellen gestört wird. Bei einer Anschlussrehabilitation werden neben der seelischen Unterstützung von Betroffenen häufig auch Physiotherapie, Rehasport und Ernährungsberatung angeboten.

Arthrose

Arthrose gilt als eine der häufigsten Erkrankungen der Gelenke und geht durch den Verschleiß der Knorpelschicht eines Gelenks mit schmerzhaften Knochenveränderungen einher. Neben den Schmerzen wird auch die Bewegungsfreiheit der betroffenen Patientinnen und Patienten enorm beeinträchtigt: Das Gelenk entzündet sich, schwillt an und schmerzt. Zur Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit werden gezielte Krankengymnastik in Einzel- und Gruppentherapie und Muskelkräftigung an modernen medizinischen Trainingsgeräten angewandt. 

Hüft-OP

Eine Hüft-OP bezeichnet einen operativen Eingriff an der Hüfte, der in der Regel von Ärztinnen und Ärzten mit dem Ziel durchgeführt wird, Fehlstellungen, Brüche und Schmerzen zu beheben. Da bei einer Hüft-OP häufig ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wird, sind anschließende Reha-Maßnahmen zur Genesung meist zwingend notwendig. Diese zielen auf die Wiederherstellung der Mobilität und den gezielten Muskelaufbau ab.

Bandscheibenvorfall

Die Bandscheiben dienen der Wirbelsäule als Puffer und ermöglichen deren Beweglichkeit. Der Gallertkern liegt im Inneren der Wirbelkörper und kann bei Belastung in die entstandenen Risse des Faserrings eindringen. Dadurch kann eine Bandscheibenvorwölbung oder ein kompletter Riss folgen. Drücken Teile des Gallertkerns auf einen Nerv im Rückenmark, spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Geeignete Reha-Maßnahmen wie Physio- und Ergotherapie sowie gezielter Muskelaufbau können Beschwerden behandeln und einer OP vorbeugen.

HWS-Syndrom

Das HWS-Syndrom geht meist mit Symptomen im Bereich der Halswirbelsäule, der Schultern und Arme einher. Die Beschwerden können von Verspannungen bis hin zu starken Schmerzen reichen. Um die Schmerzen zu lindern und gleichzeitig langfristig die Muskulatur zu stärken, werden Reha-Trainings in Form von Physiotherapie und gezieltem Muskeltraining angewandt. 

Welche Möglichkeiten der Therapie bietet Reha?

Reha-Maßnahmen können bei vielen Krankheitsbildern positive Erfolge zeigen. Daher sind auch die Möglichkeiten der Reha-Therapie und Behandlung vielfältig. Folgende Therapien können angewendet werden:

  • Gezielte Physiotherapie 
  • Gezielte Muskelkräftigung an modernen medizinischen Trainingsgeräten
  • Lymphdrainage
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Psychologische und soziale Unterstützung 
  • Ernährungsberatung

Vor dem Beginn der Reha-Therapie besprechen unsere Ärztinnen und Ärzte mit Ihnen Ihre Fähigkeiten, Beschwerden und Bedürfnisse sowie die Situationen, die Sie im Alltag bewältigen müssen. Anhand des Befundes können gemeinsam die Ziele der Reha-Behandlung festgelegt und individuell passende Therapie- und Trainingspläne erstellt werden. Hierbei unterstützen unsere Reha-Therapien nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche dabei, wieder erfolgreicher in den Alltag starten.  

In den Rehakliniken und Zentren der St. Augustinus Gruppen arbeiten kompetente Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, therapeutisches, psychologisches und sozialarbeitendes Personal sowie Ernährungsberatende gemeinsam zusammen, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten wieder herzustellen. 

Leistungsbereiche der Rehabilitation

Das Angebot der Rehabilitation der St. Augustinus Gruppe umfasst mehrere Bereiche, beispielsweise die neurologische Reha, orthopädische Reha, onkologische Reha, ambulante Physiotherapie sowie Gesundheits- und Rehasport. Jeder einzelne Bereich bietet Patientinnen und Patienten individuell auf ihre Bedürfnisse angepasste sowie moderne Reha-Therapien und Trainings. 

Die Einrichtungen und Zentren der St. Augustinus Gruppe bieten medizinische Reha-Behandlungen für die unterschiedlichsten Erkrankungen und ermöglichen dadurch nicht nur eine umfangreiche und kompetente Therapie, sondern auch eine Verbesserung der Lebensqualität und den bestmöglichen Wiedereinstieg in die Gesellschaft und den Beruf. 

Unsere Spezialgebiete im Überblick

Ein Therapeut unterstützt einen Patienten beim Reha-Training.

Neurologische Reha

Der Fokus der neurologischen Reha liegt primär auf der Wiederherstellung der Mobilität und eigenständigen Bewältigung des Alltags nach einer Erkrankung oder Operation. Im Rahmen dessen wird neben der therapeutischen Pflege zudem die multiprofessionelle Therapie als Einzel- oder Kleingruppenbehandlung mit modernster Medizintechnik angeboten. Auch die Vorsorge und Prävention neuer oder wiederkehrender neurologischer Erkrankungen gehört zu den Leistungen der neurologischen Rehaklinik. 

Das Fachpersonal der neurologischen Reha der Niederrhein Rehaklinik unterstützt Sie als Patientinnen und Patienten nach neurologischen Erkrankungen, beispielsweise einem Schlaganfall, bei dem Übergang von der akuten Behandlung in der Klinik zur neuen Selbstständigkeit im Alltag. Die Reha-Behandlung richtet sich individuell nach den Fähigkeiten und Wünschen der Patientinnen und Patienten und unterstützt beim Erreichen der persönlichen Ziele und einer neuen Selbstständigkeit.

Zur neurologischen Reha

Eine Mitarbeiterin der onkologischen Reha behandelt einen Patienten.

Onkologische Reha

Das Ziel der onkologischen Reha besteht darin, die durch die Krebserkrankung entstandenen Beschwerden zu lindern. Da sowohl der Verlauf der Krebserkrankung als auch die Beschwerden von Patient zu Patient unterschiedlich sein können, gestalten sich auch die Reha-Behandlungen individuell. 

Die kompetenten Ärztinnen und Ärzte der Niederrhein Rehaklinik der St. Augustinus Gruppe sind spezialisiert auf Lungenkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs und bieten Patientinnen und Patienten neben Physio- und Bewegungstherapien auch umfangreiche seelische Unterstützung für Angehörige. Durch die gezielten Reha-Therapien sollen die Betroffenen wieder in die Gesellschaft und den Beruf eingegliedert werden und aktiv am Leben teilnehmen.

Zur onkologischen Reha

Ein Therapeut hilft einem Mann während der Reha beim Wiedererlangen der Mobilität

Orthopädische Reha

Mit über hundert vollstationären Therapieplätzen bietet Ihnen die orthopädische Reha genügend Platz für eine Anschlussrehabilitation bei Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats. Insbesondere nach aufwändigen Eingriffen, beispielsweise einer Hüft- oder Knieoperation, erhalten Sie die bestmöglichen Reha-Maßnahmen, um eine schnellstmögliche Genesung zu erreichen.

Die individuellen Therapiekonzepte der Ärztinnen und Ärzte sowie des Fachpersonals der St. Augustinus Gruppe konzentrieren sich auf die persönliche Lebenssituation der Patientinnen und Patienten und können anhand derer eingesetzt werden. 

Zur orthopädischen Reha

Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Reha


Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Reha

FAQ

Wie lange dauert eine Reha?

Gesetzlich sind stationäre Reha-Maßnahmen auf drei Wochen und ambulante Reha-Behandlungen auf bis zu 20 Behandlungseinheiten festgeschrieben. Reha und Rehasport bei Kindern unter 14 Jahren kann vier bis sechs Wochen dauern. 

Besteht aus medizinischer Sicht auch nach der Regeldauer noch Rehabilitationsbedarf in einer Rehaklinik, kann eine Verlängerung der Reha-Maßnahmen beantragt werden.

Wann sollte man sich für eine ambulante und wann für eine stationäre Reha entscheiden?

Die Entscheidung, ob ein Antrag auf Rehabilitationssport in einer Reha-Einrichtung gewährt wird, liegt prinzipiell bei der gesetzlichen Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung. Je nachdem, um welche Erkrankung es sich handelt, steht Patientinnen und Patienten nur die Option einer stationären Anschlussrehabilitation zur Verfügung. Stehen jedoch beide Optionen zur Wahl, sollte anhand der Pflegebedürftigkeit entschieden werden: Kann die Patientin oder der Patient sich eigenständig versorgen? Gibt es Hindernisse im Haus oder der Wohnung? Können die Betroffenen täglich eigenständig den Weg zur Rehaklinik bewerkstelligen? Doch nicht nur die Pflegebedürftigkeit, auch die psychische Gesundheit spielt bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Demnach sollte zusätzlich darauf geachtet werden, ob sich die vertraute Umgebung und die Angehörigen förderlich auf die Genesung der Betroffenen auswirken.

Wer zahlt die Reha-Maßnahmen?

Bei Behandlungen, die der Vorsorge dienen, zahlt die Krankenkasse die Reha-Leistungen. Bei einer Rehabilitation nach einer Erkrankung ist die Rentenversicherung oder die Unfallversicherung zuständig. Ab dem 18. Lebensjahr müssen Patientinnen und Patienten in beiden Fällen Zuzahlungen leisten.

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