Spezialgebiet Viszeralchirurgie

Umfassende Behandlung in der Viszeralchirurgie

Die Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) ist ein Spezialgebiet der Chirurgie und beschäftigt sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des Bauchraumes sowie der Organe, die sich darin befinden. Mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten, die sich an Viszeralchirurgen oder -chirurginnen wenden, sind über 60 Jahre alt – Darm- und Gallenblasen-Eingriffe sind dabei besonders häufig. Aber auch die Reparatur von Leistenbrüchen, die Entfernung von Tumoren sowie die unterstützende Behandlung von Adipositas-Patientinnen und -Patienten durch Magenverkleinerungen zählen zu den häufigen Eingriffen in der Viszeralchirurgie. Die medizinische Operation steht also klar im Fokus unserer Behandlung. 

Die erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte der Fachabteilung für Viszeralchirurgie in unseren Kliniken und Krankenhäusern sind Ihre Ansprechpartner für alle Erkrankungen des Bauchraums. Mit optimal auf Sie individuell abgestimmten chirurgischen Eingriffen sorgen wir für die bestmögliche Behandlung – damit Sie das Krankenhaus möglichst rasch wieder verlassen können.

Definition: Was ist Viszeralchirurgie?

Was Viszeralchirurgie bedeutet, ist einfach erklärt: Per Definition beschäftigt sich die Viszeralchirurgie (auch Abdominal- oder Bauchchirurgie) mit der operativen Behandlung von Erkrankungen im Bauchraum. Sie umfasst die Behandlung der Organe des Verdauungstraktes, wie Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Enddarm, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Milz. Auch die operative Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse sowie die Behandlung von Eingeweidebrüchen und die Transplantation von Bauchhöhlenorganen (z. B. Nieren, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm oder Leber) gehören zur Viszeralchirurgie.

Viszerale Erkrankungen betreffen dabei häufig akute Verletzungen, Tumore, Entzündungen und Fehlbildungen der genannten Bauchorgane. Grundsätzlich wird, wo immer möglich, dem offenen Eingriff ein schonenderes Verfahren vorgezogen. Dieses minimal-invasive Verfahren, auch „Schlüssellochchirurgie“ genannt, wird bei verschiedenen Eingriffen eingesetzt, wie z. B. bei Resektionen (Teilentfernungen) des Dünn- und Dickdarms, bei Entfernung der Gallenblase oder des Blinddarms, bei der Versorgung von Bauchwandbrüchen (Leiste, Nabel, Narben und Zwerchfell) sowie der Behandlung von Refluxerkrankungen (Sodbrennen) und dem Lösen von Verwachsungen und Darmverschlüssen.

Eine medizinische Mitarbeiterin bei einem operativen Eingriff in der Viszeralchirurgie.

Welche Krankheitsbilder werden in der Viszeralchirurgie behandelt?

Unsere Fachärzte und -ärztinnen für Viszeralchirurgie behandeln unter anderem diese Krankheitsbilder: 

  • Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulitis)
  • gutartige Tumore im Bauchraum (z. B. der Leber)
  • Krebs im Bauchraum (Magenkrebs, Darmkrebs, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Speiseröhrenkrebs
  • Erkrankungen des Enddarms (Hämorrhoiden, Fisteln, Fissuren)
  • Gallensteine
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Erkrankungen der Schilddrüse (Überfunktion, Tumore)
  • Hernien (z. B. Leistenbruch, Nabelbruch)

Zur Behandlung von Hernien arbeiten wir eng mit unseren Spezialisten und Spezialistinnen für Hernienchirurgie zusammen. Ein wichtiger Teil der Viszeralchirurgie ist auch die Transplantation von lebenswichtigen Organen wie Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse.

Magen

Viszeralchirurgische Krankheitsbilder des Magens umfassen verschiedene Erkrankungen wie Magengeschwüre, Magenkrebs, Magenpolypen, Magenperforationen, Magen-Darm-Blutungen und Magenausgangsstenosen. Diese Erkrankungen können unterschiedliche Ursachen haben und erfordern oft eine chirurgische Behandlung.

Speiseröhre

Viszeralchirurgische Erkrankungen der Speiseröhre umfassen Erkrankungen wie Speiseröhrenkrebs, Refluxkrankheit (GERD) und Achalasie. Die chirurgische Behandlung umfasst in der Regel minimal-invasive Verfahren wie etwa die Laparoskopie.

Darm

Viszeralchirurgische Krankheitsbilder des Darms umfassen Darmkrebs, Divertikulitis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Die chirurgische Behandlung kann von einer minimal-invasiven Operation bis hin zur Teilentfernung des Darms reichen, je nach Schweregrad und Ausbreitung der Erkrankung.

Leber

Erkrankungen der Leber, die in der Viszeralchirurgie behandelt werden, sind beispielsweise Leberkrebs, Leberzysten, Lebermetastasen und Leberabszesse. Die chirurgische Behandlung kann die Entfernung eines Teils der Leber (Leberteilresektion) oder die Entfernung der gesamten Leber (Lebertransplantation) beinhalten.

Pankreas

Viszeralchirurgische Erkrankungen des Pankreas umfassen Bauchspeicheldrüsenkrebs, Pankreatitis und Zysten. Im Rahmen der Behandlung kann eine Pankreas-Teilresektion bis hin zur Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse erfolgen.

Galle

In der Viszeralchirurgie können beispielsweise Gallensteine, Gallenblasenentzündungen und Gallengangstumore behandelt werden. Dabei kann es zu einer Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) oder einer Teilentfernung des Gallengangs kommen.

Beckenboden

Viszeralchirurgische Krankheitsbilder des Beckenbodens sind eng mit der Proktologie verbunden. Sie umfassen Erkrankungen wie Beckenbodenprolaps, Analfisteln und Inkontinenz. Die chirurgische Behandlung umfasst minimal-invasive Verfahren wie die laparoskopische Rekonstruktion des Beckenbodens.

Adipositas

Bei der viszeralchirurgischen Therapie von Adipositas können Verfahren wie der Magenbypass, die Schlauchmagen-Operation oder die Magenband-Operation angewendet werden. Ziel ist es, das Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig das Risiko von Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Diagnostik in der Viszeralchirurgie

Die Spezialistinnen und Spezialisten in der Viszeralchirurgie haben verschiedene Methoden, um sich ein genaues Bild von einer Erkrankung oder Verletzung zu machen. Vor einem operativen Eingriff werden häufig bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT (mit oder ohne Kontrastmittel) eingesetzt, um das Ausmaß und die Lage der Erkrankung oder Verletzung zu bestimmen. Auch nach einer Operation sind bildgebende Verfahren wichtig, um den Erfolg der Operation zu überwachen und die Nachsorge zu erleichtern. Zu den typischen diagnostischen Verfahren in der Viszeralchirurgie gehören auch die Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane sowie der Halsregion und des Analbereichs.

Eine Mitarbeiterin beim Vorbereiten eines CTs für eine Patientin der Viszeralchirurgie.

Ihr Kontakt zu uns

Das Krankenhaus Neuwerk in Mönchengladbach und das Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss verfügen beide über hervorragende Fachabteilungen der Viszeralchirurgie, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spezialisiert haben. Neben der fachlichen Expertise der Fachärztinnen und Fachärzten für Allgemein- und Viszeralchirurgie liegt in beiden Krankenhäusern ein besonderer Fokus auf der mitfühlenden Behandlung und dem Wohl der Patientinnen und Patienten. Unsere Kliniken für Viszeralchirurgie legen großen Wert auf eine individuelle Betreuung und Beratung, die die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen. Es wird viel Wert auf eine offene und vertrauensvolle Kommunikation gelegt, um Ängste und Sorgen der Erkrankten zu mindern und eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Operative Eingriffe in der Viszeralchirurgie

Früher wurden die meisten Eingriffe in der Viszeralchirurgie durch große Bauchschnitte durchgeführt. Heutzutage sind jedoch immer mehr Operationen minimal-invasiv oder laparoskopisch (über eine Bauchspiegelung) möglich. Zusätzlich ermöglichen die Gastroskopie (Magenspiegelung) und die Koloskopie (Darmspiegelung) eine viszeralchirurgische Behandlung, ohne dass die Bauchwand geöffnet werden muss.

Dies bringt viele Vorteile mit sich: Minimal-invasive oder laparoskopische Eingriffe sind weniger risikoreich als offene Operationen. Die Genesungsphase ist kürzer, und es gibt weniger Komplikationen. Patientinnen und Patienten benötigen nach minimal-invasiven oder laparoskopischen Eingriffen weniger Schmerzmittel, verweilen kürzer im Krankenhaus und müssen sich seltener einer erneuten Operation unterziehen.

Bei all unseren chirurgischen Eingriffen arbeiten wir eng mit anderen medizinischen Fachbereichen zusammen, um die bestmögliche Diagnose und Behandlung sicherzustellen.

 

Operationen an der Leber, der Gallenblase und den Gallengängen

Spezialisten für Viszeralchirurgie bei einem Eingriff an der Gallenblase.

Mögliche Operationen an der Leber, der Gallenblase und den Gallengängen umfassen beispielsweise die Behandlung von Tumoren, die Entfernung der Leber, der Gallenblase oder von Gallensteinen,  und die Rekonstruktion der Gallengänge. Diese Eingriffe können von unseren Spezialistinnen und Spezialisten für Viszeralchirurgie minimal-invasiv oder auch offen-chirurgisch durchgeführt werden und erfordern in der Regel eine sorgfältige Planung sowie Voruntersuchung der Patientinnen und Patienten.

Operationen am Magen-Darm-Trakt

Ein Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie erklärt einer Patientin einen Eingriff im Magen-Darm-Trakt.

Operationen am Magen-Darm-Trakt können je nach Art und Schweregrad der Erkrankung variieren. Beispiele sind die Entfernung von Teilen des Darmes bei Entzündungen oder Tumoren, die Rekonstruktion der Speiseröhre bei Refluxkrankheit oder die Bildung eines künstlichen Darmausgangs bei chronischen Darmerkrankungen. Auch hier können minimal-invasive oder offene Verfahren angewendet werden.

Operationen der hormonbildenden Drüsen

Eine Ärztin für Viszeralchirurgie untersucht die Schilddrüse einer Patientin.

Operationen an den hormonbildenden Drüsen wie der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse oder der Nebenschilddrüse können notwendig werden, wenn beispielsweise gutartige oder bösartige Tumore (etwa Bauchspeicheldrüsenkrebs) vorliegen oder eine Über- oder Unterfunktion der Drüse besteht. Die Eingriffe können minimal-invasiv oder auch offen-chirurgisch durchgeführt werden und erfordern eine genaue Voruntersuchung sowie eine sorgfältige Nachsorge. Dabei steht insbesondere die Erhaltung der Funktion der betroffenen Drüse im Fokus der medizinischen Behandlung.

Krankenhäuser und Kliniken für das Spezialgebiet Viszeralchirurgie der St. Augustinus Gruppe

Wir beantworten Ihre Fragen zum Spezialgebiet der Viszeralchirurgie

FAQ

Welche Operationen werden in der Viszeralchirurgie am häufigsten durchgeführt?

Die Operationen, die am häufigsten in der Viszeralchirurgie durchgeführt werden, sind die operative Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) und die Entfernung des Wurmfortsatzes bei einer Blinddarmentzündung (Appendektomie), gefolgt von kolokteralen Eingriffen, Operationen zur Behandlung von Hernien sowie der Schilddrüse.

Was sind die Schwerpunkte der Viszeralchirurgie?

Als Teilgebiet der Chirurgie umfasst die Viszeralchirurgie die medizinische Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen der Bauchorgane sowie der hormonbildenden Drüsen und der ihnen naheliegenden Körperregionen.

Was operiert ein Viszeralchirurg?

Zu den Aufgaben einer Fachärztin oder eines Facharztes für Allgemein- und Viszeralchirurgie gehören operative Eingriffe an Magen, Darm, Speiseröhre sowie an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse. Hinzu kommt die operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase sowie des Wurmfortsatzes des Blinddarms (umgangssprachlich: Blinddarmentfernung).

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