Was Viszeralchirurgie bedeutet, ist einfach erklärt: Per Definition beschäftigt sich die Viszeralchirurgie (auch Abdominal- oder Bauchchirurgie) mit der operativen Behandlung von Erkrankungen im Bauchraum. Sie umfasst die Behandlung der Organe des Verdauungstraktes, wie Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Enddarm, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Milz. Auch die operative Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse sowie die Behandlung von Eingeweidebrüchen und die Transplantation von Bauchhöhlenorganen (z. B. Nieren, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm oder Leber) gehören zur Viszeralchirurgie.
Viszerale Erkrankungen betreffen dabei häufig akute Verletzungen, Tumore, Entzündungen und Fehlbildungen der genannten Bauchorgane. Grundsätzlich wird, wo immer möglich, dem offenen Eingriff ein schonenderes Verfahren vorgezogen. Dieses minimal-invasive Verfahren, auch „Schlüssellochchirurgie“ genannt, wird bei verschiedenen Eingriffen eingesetzt, wie z. B. bei Resektionen (Teilentfernungen) des Dünn- und Dickdarms, bei Entfernung der Gallenblase oder des Blinddarms, bei der Versorgung von Bauchwandbrüchen (Leiste, Nabel, Narben und Zwerchfell) sowie der Behandlung von Refluxerkrankungen (Sodbrennen) und dem Lösen von Verwachsungen und Darmverschlüssen.