Restless-Legs-Syndrom (RLS)

Ursachen, Symptome und Behandlung des Restless-Legs-Syndroms

Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS), übersetzt das ruhelose Beine Syndrom, handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der Betroffene einen enormen Bewegungsdrang haben und vor allem Schmerzen, Missempfinden oder Kribbeln in den Beinen verspüren. Dabei können die Beinbewegungen auch unwillkürlich auftreten, z. B. in Form von zuckenden Beinen, vor allem im Schlaf. In diesem Ratgeber erklären wir, was das Restless-Legs-Syndrom oder RLS genau ist, was man bei unruhigen Beinen tun kann und welche Ursachen der RLS-Krankheit zu Grunde liegen.

Was ist das Restless Legs Syndrom (RLS)?

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS), auf Deutsch übersetzt das „ruhelose Beine-Syndrom”, ist eine chronische neurologische Erkrankung. Sie zeichnet sich vor allem durch einen unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen aus. Umgangssprachlich spricht man auch von zuckenden Beinen. In seltenen Fällen zeigt sich die Erkrankung auch in anderen Körperregionen. Außerdem fühlen Betroffene oft schwer beschreibbare unangenehme Empfindungen. 
In der Regel treten die Beschwerden auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt, z. B. abends beim Liegen auf der Couch oder im Schlaf. Bei besonders schweren Fällen ist dieser Zustand für Betroffene nur schwer zu ertragen. Um den Symptomen entgegenzuwirken, wandern viele Menschen mit Restless-Legs-Syndrom nachts mehrmals umher. Das führt zu einer körperlichen, aber auch seelischen Belastung der Patientinnen und Patienten.

Ursachen und Risikofaktoren des Restless Legs Syndrom (RLS)

Was die genaue Ursache für das Restless-Legs-Syndrom ist, wurde wissenschaftlich bisher nicht final geklärt. Es wird vermutet, dass unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen können, vor allem genetische Veranlagung und Veränderungen im Nervensystem. Dabei gibt es Hinweise, dass die RLS-Erkrankung in Zusammenhang mit der Störung des Dopamin-Stoffwechsels steht. Dopamin ist ein Nervenbotenstoff, der auch für die Bewegungssteuerung verantwortlich ist. Dabei spricht man vom idiopathischen Restless-Legs-Syndrom. Das bedeutet, dass keine auslösende Erkrankung vorliegt. 
Allerdings treten die „unruhigen Beine“ auch im Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren bzw. Erkrankungen auf. Dann spricht man von einem sekundären bzw. symptomatischen Restless-Legs-Syndrom. Folgende Ursachen bzw. Risikofaktoren für RLS werden dabei genannt:

  • Vitamin B12 oder Eisenmangel
  • Schwangerschaft
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Andere neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder Polyneuropathien
  • Medikamente wie z. B. Betablocker oder Antidepressiva

Restless-Legs-Syndrom: Welche Symptome treten auf?

Die typischen Symptome für das Restless-Legs-Syndrom sind ein häufig auftretender Bewegungsdrang und ein unangenehmes Gefühl in den Beinen. Verstärkt treten die Symptome von RLS abends oder nachts auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt. 
Die Symptome vom Restless-Legs-Syndrom können bei Betroffenen unterschiedlich sein, vor allem, was die Unruhe, den Druck und die Spannung in den Waden betrifft. Weitere typische Symptome von RLS sind:

  • Hitzegefühl
  • Pochen
  • Schmerzen
  • Jucken
  • Ziehen
  • Kribbeln 
  • Missempfindungen
     

Häufigkeit & Verlauf

Das Restless-Legs-Syndrom tritt meistens im mittleren Erwachsenenalter auf und wird in der Regel mit dem Alter stärker und unangenehmer. Es kann aber auch schon früher auftreten. Die Krankheit RLS tritt bei Frauen dabei etwa doppelt so häufig auf wie bei Männern. Im Durchschnitt sind etwa drei bis zehn Prozent der Menschen in Europa und Nordamerika vom Restless-Legs-Syndrom betroffen.
Die Beschwerden von RLS machen sich vor allem abends und nachts während des Schlafs bemerkbar. Die Folge sind oft Probleme beim Ein- oder Durchschlafen, da der Körper nicht zur Ruhe kommt. Viele Betroffene zucken mit den Beinen nachts im Schlaf oder haben andere periodische Beinbewegungen. Durch die Schlafstörung sind Menschen mit RLS tagsüber oft erschöpft und müde, was zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit führt. 

So wird RLS diagnostiziert

Bei der Diagnose des Restless-Legs-Syndroms kann zunächst ein Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt erfolgen. Nach Besprechung der Symptome können diese Betroffene in Fachpraxen für Neurologie oder Schlafmedizin überweisen. Die Neurologin oder der Neurologe führt eine Untersuchung durch, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen und Beschwerden auszuschließen. Gefragt wird auch nach anderen Erkrankungen und der Einnahme von Medikamenten, um das als Ursache auszuschließen. Mit Hilfe von einem Bluttest wird überprüft, ob z. B. ein Eisenmangel vorliegt oder ob es ein Problem mit den Nieren oder der Schilddrüse gibt. Auch eine Untersuchung in einem Schlaflabor kann in einigen Fällen bei der Diagnose des Restless-Legs-Syndroms sinnvoll sein. 

Eine Ärztin erklärt einer Patientin die Therapie für das Restless-Legs-Syndrom.

RLS-Therapie: Wie wird das Restless-Legs-Syndrom behandelt?

Was kann man tun, wenn man mit „unruhigen Beinen“ zu kämpfen hat? Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) lässt sich gut therapieren. Ziel der Behandlung ist es, vor allem die Beschwerden soweit es geht zu verringern, damit Betroffene im Alltag und beim Schlafen möglichst wenig eingeschränkt sind. Je nach Ursache der „unruhigen Beine“ werden vor allem unterschiedliche Medikamente eingesetzt, um die Beschwerden zu lindern. 

Eine Ärztin erklärt einer Patientin die Einnahme von Medikamenten für das Restless-Legs-Syndrom.

Medikamentöse Behandlung von RLS

Die Behandlung des Restless-Legs-Syndroms erfolgt in der Regel durch Medikamente. Am häufigsten werden bei der medikamentösen Behandlung Dopaminagonisten verabreicht. Vor allem wenn die Eisenwerte im Blut nicht auffällig sind. Dopaminagonisten ahmen die Wirkung des Botenstoffs Dopamin nach. Auch wenn das Medikament ursprünglich für Parkinson entwickelt wurde, ist die Wirkung von Dopaminagonisten beim Restless-Legs-Syndrom wissenschaftlich nachgewiesen. Die Dosierung muss von Fall zu Fall individuell mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden. 
Liegt eine symptomatische RLS-Erkrankung vor, muss zunächst die Grunderkrankung behandelt werden. So wird bei Eisenmangel Eisen eingenommen oder bei einer Nierenerkrankung kann die Dialyse oder eine Nierentransplantation die Beschwerden mindern. Ist die Ursache auf eine neurologische Erkrankung zurückzuführen, muss diese richtig diagnostiziert und behandelt werden. 

Hilfsmittel für den Alltag mit RLS

Das Restless-Legs-Syndrom kann sich negativ auf den Alltag auswirken. Auch wenn man der Erkrankung nicht vorbeugen kann, gibt es einige Hilfsmittel für den Alltag, die das Wohlbefinden steigern können. Folgende Dinge können den Alltag mit RLS angenehmer machen:

  • Eine eisenhaltige Ernährung
  • Beine dehnen oder Gymnastik und Entspannungsübungen
  • Hausmittel wie Wickel, Umschläge oder Beine massieren
  • Austausch mit anderen Betroffenen 
  • Schlafgewohnheiten ändern
     

Behandlung des Restless-Legs-Syndroms in den Kliniken der St. Augustinus Gruppe

Die Kliniken der St. Augustinus Gruppe bieten umfassende Behandlungsmöglichkeiten für das Restless-Legs-Syndrom (RLS). In der Klinik für Neurologie profitieren Sie von einer sorgfältigen Diagnostik und individuell abgestimmten Therapiekonzepten, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Gerade bei komplexen Krankheitsverläufen arbeiten unsere Fachabteilungen eng zusammen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.
Die Mauritius Therapieklinik, eine neurologische Rehabilitationsklinik der St. Augustinus Gruppe, unterstützt Betroffene mit gezielten Rehabilitationsmaßnahmen dabei, ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Dabei stehen die Förderung der Mobilität und die Linderung der Symptome im Mittelpunkt, um den Alltag spürbar zu erleichtern.
Unser interdisziplinäres Team verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und stellt das Wohl der Patientinnen und Patienten stets in den Vordergrund. Mit hoher medizinischer Expertise und einem einfühlsamen Umgang schaffen wir die besten Voraussetzungen für Ihre Genesung und Ihr Wohlbefinden.
 

Das Team der St. Augustinus Gruppe sorgt für eine nachhaltige Therapie des Restless-Legs-Syndroms.

Kliniken der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Neurologie

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