Knochenschwund oder auch Osteoporose bedeutet laut Definition, dass die Knochen porös werden und leicht brechen. Bei dieser chronischen Erkrankung der Knochen ist das Verhältnis von Knochenaufbau und Knochenabbau gestört, was dazu führt, dass die Knochenmasse abnimmt. Die Krankheit Osteoporose ist weit verbreitet und tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Im Alter verringert sich die Stabilität des Skeletts und eine Anfälligkeit für Knochenbrüche wird immer höher. Frauen sind dabei deutlich öfter betroffen als Männer.
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte und Festigkeit verlieren, was zu einem erhöhten Risiko für Brüche führt. Oft bleibt sie lange unbemerkt, da sie schleichend verläuft, bis es zu ersten Knochenbrüchen kommt. Besonders betroffen sind ältere Menschen und Frauen nach den Wechseljahren. Die frühzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung können helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. In unseren Ratgeber zum Thema Osteoporose erklären wir Ihnen ganz einfach, was das ist und was man gegen Knochenschwund tun kann.
Definition: Was ist Osteoporose?
Formen von Osteoporose
Die Krankheit Osteoporose lässt sich in zwei Formen unterteilen, die primäre und die sekundäre Form. Unterschieden werden diese aufgrund der Entstehung bzw. Ursache der Osteoporose.
- Primäre Osteoporose: Sie wird auch idiopathische Osteoporose genannt. Die primäre Osteoporose tritt in 90 Prozent der Fälle auf und kann nochmal in Typ 1 und Typ 2 unterteilt werden. Bei Typ 1 handelt es sich um die postmenopausale Osteoporose, die Frauen nach den Wechseljahren ausbilden. Typ 2 ist die sogenannte Altersosteoporose, an der vor allem ältere Menschen ab 70 Jahren erkranken. Bei der primären Osteoporose gibt es keine direkte Ursache für die Erkrankung, auch wenn ein hohes Alter und das Geschlecht als Risikofaktoren genannt werden.
- Sekundäre Osteoporose: Bei dieser Form der Osteoporose ist der vermehrte Knochenabbau Folge oder Begleiterscheinung einer Erkrankung wie Diabetes oder einer Schilddrüsenüberfunktion. Aber auch Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, z. B. Glukokortikoide, können einen Knochenschwund bzw. eine Osteoporose bedingen.
Anzeichen & Symptome: Wie erkennt man eine Osteoporose?
Eine Osteoporose zu erkennen ist nicht leicht, denn die Krankheit bleibt meistens lange Zeit unbemerkt. Ein Knochenschwund oder eine Osteoporose kann ohne Schmerzen oder andere Symptome verlaufen. Zu den ersten deutlichen Anzeichen einer Osteoporose kommt es daher meist nach Knochenbrüchen, die ohne große Krafteinwirkung passiert sind. Die daraus resultierenden Schmerzen sind eine direkte Folge und können ein Anzeichen für Osteoporose sein. Ein weiteres typisches Symptom können Brüche am Wirbelkörper, an der Speiche am Unterarm oder Oberschenkelhalsbrüche sein.
Ursachen: Wie entsteht eine Osteoporose?
Bei einer Osteoporose ist das Gleichgewicht zwischen Knochenabbau und -aufbau gestört, sodass die Erneuerung der Knochenmasse nicht mehr richtig abläuft. Es gibt einige Ursachen, die zur Entstehung einer Osteoporose bzw. Knochenschwund führen können:
- Alter: Die Knochendichte wird mit dem Alter immer weniger. Wird dabei ein bestimmter Punkt überschritten, spricht man dann von Knochenschwund bzw. einer Osteoporose.
- Hormonelle Faktoren: Östrogen und Testosteron spielen beim Knochenstoffwechsel eine wichtige Rolle. Daher haben auch Hormone Einfluss auf das Entstehen einer Osteoporose. Gerade bei Frauen kommt es nach der Menopause durch den Mangel an Östrogen häufig zum Knochenschwund, da der Knochenstoffwechsel dadurch beeinflusst wird. Aber auch Männer sind von der Erkrankung betroffen.
- Andere Erkrankungen: Einige weitere Erkrankungen des Menschen können die Verminderung der Knochenmasse negativ beeinflussen. Dazu gehören unter anderem Asthma, Rheuma, verschiedene Formen von Darmentzündungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse.
Diagnose einer Osteoporose
Um eine Osteoporose rechtzeitig zu erkennen und bestmöglich zu behandeln, sollte eine Diagnose möglichst früh erfolgen. Daher wird im Verlauf einer Osteoporose-Diagnose zunächst ein ausführliches Gespräch zwischen Betroffenen und der Ärztin oder dem Arzt geführt. Dabei wird sowohl die familiäre Vorgeschichte beleuchtet als auch die eigenen körperlichen Risikofaktoren und Beschwerden.
Im Anschluss werden körperliche Untersuchungen und Laboruntersuchungen durchgeführt. Von Bedeutung bei der Diagnose von Osteoporose ist vor allem die Knochendichtemessung. Dabei wird die Knochendichte mit Hilfe vom Röntgenstrahlen gemessen, was auch helfen kann die Krankheit zu entdecken, bevor es zu ersten Frakturen am Knochen gekommen ist. Eine weitere Standartuntersuchung ist die duale Röntgen-Densitometrie (DXA). Sie misst mithilfe von zwei unterschiedlich starken Röntgenstrahlen die Knochendichte, um das Frakturrisiko und den Grad des Knochenabbaus zu bestimmen.
Wie wird eine Osteoporose behandelt?
Eine Osteoporose wird je nach Schweregrad und Ausprägung individuell behandelt. Wichtig ist vor allem, dass die Erkrankung schnell erkannt wird, damit die Osteoporose schnellstmöglich therapiert werden kann. Zu den Therapien bei Knochenschwund gehören konservative Maßnahmen wie die Einnahme von Medikamenten, Bewegungstherapien, Muskelaufbau und eine Ernährungsumstellung. Bei Knochenbrüchen können diese auch in Form von operativen Eingriffen behandelt werden.
Medikamentöse Behandlung von Osteoporose
Osteoporose ist zwar nicht heilbar, aber dafür gut behandelbar, z. B. mit Medikamenten. So kann das Voranschreiten des Knochenschwunds gestoppt und damit das Risiko von Knochenbrüchen gesenkt werden. Bei der Therapie von Osteoporose ist es vor allem wichtig, dass Betroffene genug Kalzium und Vitamin D zu sich nehmen. Bei der Behandlung von Osteoporose werden zwei Strategien verfolgt:
- Verhinderung des Knochenabbaus
- Förderung des Knochenaufbaus
Die erste Strategie wird dabei am häufigsten verfolgt. Folgende Medikamente können bei Osteoporose zum Einsatz kommen:
Bisphosphonate
Diese Gruppe von Medikamenten soll vor allem den Abbau der Knochen verhindern. Bisphosphonate sind in der Regel gut verträglich und erzielen die gewünschte Wirkung, weswegen sie häufig eingesetzt werden. Zu den Bisphosphonaten gehören z. B. Alendronat, Ibandronat, Risedronat oder Zoledronat.
Denosumab
Dieses Medikament wird gentechnologisch hergestellt, was es zu einem Biologikum macht. Es soll den Knochenabbau bremsen.
Bazedoxifen oder Raloxifen
Östrogen schützt den Knochen und verhindert, dass er weiter abgebaut wird. Diese beiden Medikamente wirken sehr ähnlich und werden hauptsächlich bei der Behandlung von Frauen verwendet.
Teriparatid
Diese Substanz wird direkt unter die Haut gespritzt, ähnlich wie Insulin. Das Medikament fördert den Aufbau der Knochen.
Romosozumab
Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Biologikum, welches für eine starke Förderung des Knochenaufbaus eingesetzt wird. Allerdings ist die Einnahme auf zwölf Monate beschränkt, vor allem bei Betroffenen, die zusätzlich eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben.
Nicht-medikamentöse Behandlung von Osteoporose
Neben der Einnahme von Medikamenten, die den Knochenabbau bremsen oder den Aufbau der Knochenmasse fördern, ist vor allem regelmäßige Bewegung bei der Therapie und Vorbeugung von Osteoporose entscheidend. Sport und Bewegung haben einen positiven Einfluss auf die Knochen. In manchen Fällen wird auch Physiotherapie angewendet, um die Muskelkraft zu steigern und damit die empfindlichen Knochen zu schützen.
Bei Brüchen der Wirbelkörper oder einen Oberschenkelhalsbruch erfolgt meistens eine operative Behandlung. Bei einem Oberschenkelhalsbruch wird der Bruch bei der Operation wieder gerichtet und gegebenenfalls durch ein Implantat stabilisiert. Bei Brüchen der Wirbelkörper kommen die sogenannten Kyphoplastie oder Vertebroplastie zum Einsatz. Dabei wird Knochenzement über kleinste Hautschnitte eingespritzt, um die Wirbelkörper aufzurichten und zu stabilisieren. In Fällen von sehr instabilen Brüchen können die Wirbel auch durch Schrauben-Stab-Systeme stabilisiert werden.
Behandlung von Osteoporose durch erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten
Die St. Augustinus Gruppe bietet mit dem Fachbereich Orthopädie ausführliche Beratung und Behandlungen zur Thema Knochenschwund bzw. Osteoporose.
Dazu zählt insbesondere die fachmännische Physiotherapie in den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe. Im Fokus der Physiotherapie steht immer, Menschen zu Schmerzfreiheit und mehr Beweglichkeit zu verhelfen. Auch bei einer weit fortgeschrittenen Osteoporose helfen wir Ihnen mit der richtigen Behandlung schnell ihre Gehfähigkeit wieder herzustellen, um eine Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.
Durch unsere geschulten Teams und modernste Technologie bietet die St. Augustinus Gruppe umfassende und kompetente Versorgung bei Problemen mit Osteoporose und berät Sie zu jedem individuellen Fall und den möglichen Behandlungsmethoden.
Kliniken der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Orthopädie
Mönchengladbach
Korschenbroich
Wir beantworten Ihre Fragen zu Osteoporose
Kann man Osteoporose heilen?
Heilen kann man eine Osteoporose nicht. Allerdings kann man die Krankheit durchaus gut therapieren. Vor allem regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind die Grundlage für gesundes Altern und spielen vor allem bei Betroffenen von Osteoporose einen großen Anteil bei der Therapie.
Welche Risikofaktoren für Osteoporose gibt es?
Das sind die bedeutendsten Risikofaktoren bei Osteoporose:
- höheres Alter
- weibliches Geschlecht
- vergangene Knochenbrüche (vor allem Brüche am Wirbelkörper)
- Mangel an Bewegung
- Rauchen & Alkoholkonsum
- Untergewicht
- Vitamin D und Kalzium Mangel
- frühe Menopause bei Frauen
Prävention: Kann man Osteoporose vorbeugen?
Was man tun kann, um einer Osteoporose präventiv vorzubeugen, kann sehr vielfältig sein. Vor allem eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um das Risiko einer Osteoporose zu senken. Dabei geht es nicht um sportliche Hochleistungen, sondern um z. B. mehrfaches halbstündiges Spazieren gehen. Auch die Nährstoffe für den Knochenstoffwechsel sollten ausreichend gedeckt sein. Dazu gehören Kalzium, Magnesium, Zink, Phosphor, Mangan und auch die Vitamine A, C, E, K und B6. Der Vitamin D Haushalt sollte ebenso nicht zu niedrig sein.
Weitere Informationen zu Behandlungsmethoden und Krankheitsbildern der Orthopädie
Osteonekrose
Bei der Osteonekrose, auch als Knochennekrose oder Knocheninfarkt bezeichnet, stirbt ein spezifischer Knochenabschnitt ab, meist aufgrund einer gestörten Durchblutung.
Hallux Valgus
Der Hallux Valgus ist eine der häufigsten Fußfehlstellungen. Man bezeichnet ihn auch als Ballenzehe. Die Fehlstellung beim Hallux Valgus besteht darin, dass die Großzehe verstärkt in die Richtung der benachbarten Zehen zeigt.
Arthrose
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Sie entsteht, wenn der schützende Knorpel an den Enden der Knochen nach und nach abnutzt.