Fachbereich Tumortherapie

Individuelle und kompetente Behandlung von Tumoren

Allein in Europa rechnet man jährlich mit rund 1,4 Millionen Todesfällen aufgrund von Krebserkrankungen. Krebs zählt damit zu einer der häufigsten Todesursache weltweit. Viele Tumorerkrankungen können aber behandelt werden – dank innovativer Ansätze zur Tumortherapie und medizinischem Fortschritt.

Die interdisziplinären Fachärztinnen und Fachärzte des zertifizierten Tumorzentrums im Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss unterstützen Sie beim Kampf gegen den Krebs. Die Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe legen besonderen Wert auf eine personalisierte Tumortherapie: Die Patientin oder der Patient steht als Mensch im Fokus. Die Mitarbeitenden behandeln Sie persönlich und fachlich kompetent – unter Verwendung der neuesten medizinischen Behandlungs- und Diagnosestandards. Regelmäßig kommen Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen, um über die Patientinnen bzw. die Patienten, deren Entwicklung und die bestmögliche Tumorbehandlung im Rahmen der Tumortherapie zu sprechen.

Was bedeutet Tumortherapie?

Ein bösartiger Tumor sollte stets operativ entfernt werden, um eine weitere Streuung des Krebses zu verhindern. Die chirurgische Entfernung eines Tumors oder von Tumormetastasen ist heute meistens Teil einer multimodalen Tumortherapie.

Die Behandlung von Tumorerkrankungen erfolgt nicht nur über das operative Entfernen der bösartigen Krebszellen, sondern wird auch um weitere Verfahren wie die biologische Tumortherapie sowie die Strahlen- oder Chemotherapie ergänzt. Bei der medikamentösen Tumortherapie kommt eine Vielzahl von Substanzen in Frage – je nach gewünschter Wirkung: zelltoxisch wirkende Substanzen bei der Chemotherapie, immunmodulatorisch wirkende Substanzen bei der Immuntherapie sowie hormonell wirkende Substanzen bei der Hormontherapie von Krebs.

Jeder menschliche Körper ist individuell und der Erfolg der Therapie kann unterschiedlich ausfallen. Deshalb ist es den medizinischen Expertenteams der St. Augustinus Gruppe so wichtig, eine individuell abgestimmte und personalisierte Tumortherapie für Sie als Patientin oder Patient anzubieten. 

Ein Facharzt erklärt die Tumortherapie an einem Prostata-Modell.

Diagnostik in der Tumorbehandlung

Bevor eine zielgerichtete Tumortherapie begonnen werden kann, ist eine umfassende Untersuchung der Krebszellen notwendig. Zur Diagnose von Tumorerkrankungen können verschiedene Verfahren herangezogen werden: zum einen bildgebende Methoden wie CT, MRT, PET-CT, Endoskopie und chirurgische Exzision und zum anderen die endoskopische, CT- oder Ultraschall-gesteuerte Biopsie sowie die Knochenmarkspunktion.

Die Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe sind mit den modernsten Geräten ausgestattet und den innovativsten Methoden vertraut: Im Tumorzentrum des Johanna Etienne Krankenhauses steht beispielsweise mit einem 3-Tesla MRT das neueste High-Tech-Gerät für die Diagnose zur Verfügung.

Eine Fachärztin der Onkologie untersucht im Rahmen einer Tumortherapie den CT-Scan einer Bauchspeicheldrüse.

Tumortherapie von Krebserkrankungen

Die Fachärztinnen und Fachärzte der St. Augustinus Gruppe beschäftigen sich im Wesentlichen mit der Überwachung und Behandlung von Erkrankungen aus dem Bereich der Hämatologie sowie der Onkologie. Den „einen“ Krebs gibt es nicht – jede Tumorart ist anders und kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein. Deshalb benötigt jede Patientin bzw. jeder Patient eine Tumorbehandlung mit einer individuell abgestimmten Therapie.

Neben Tumoren an Organen wie Lunge, Magen oder Leber, behandeln die Expertinnen und Experten auch Leukämien, Myelome und Lymphome.

Ein Facharzt erklärt einer Patientin die Tumortherapie an einem Modell der Gebärmutter.

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Beim Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, ist meist der Kopfanteil der Bauchspeicheldrüse betroffen. Die Erkrankung kann aber prinzipiell jeden Bereich des Organs betreffen. Tumorerkrankungen an der Bauchspeicheldrüse sind zwar relativ selten, allerdings meist bösartig.

Brustkrebs

Ein Mammakarzinom bzw. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Dennoch ist die Tumorerkrankung der Brust nicht die gefährlichste Krebsart. Wird er rechtzeitig erkannt, hat die Patientin im Allgemeinen gute Heilungschancen. Wie genau Brustkrebs entsteht, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Klar ist, dass die Veränderung des Erbguts einer Zelle die Entwicklung von einer gewöhnlichen Zelle zu einer bösartigen Tumorzelle verursachen kann.

Darmkrebs

Von Darmkrebs sind vor allem der Dick- und Enddarm betroffen. In einem solchen Fall spricht man von einem kolorektalen Karzinom. Krebs kann aber auch in allen anderen Abschnitten des Darms entstehen, allerdings sind beispielsweise bösartige Tumore im Dünndarm relativ selten. Welche Therapie zur Tumorbehandlung angewendet wird, hängt vom Stadium der Krebserkrankung ab.

Hirntumor

Expertinnen und Experten bezeichnen Hirntumore auch als Tumore des zentralen Nervensystems (ZNS). Denn außer dem Gehirn können auch das Rückenmark, die Hirn- und Rückenmarkshäute sowie die Hirnnerven von einer Tumorerkrankung betroffen sein. Allerdings ist nicht jeder Tumor im Gehirn ein Hirntumor, es können auch Sarkome, Lymphome oder Tumore des Hormonsystems im zentralen Nervensystem auftreten. Der häufigste Hirntumor ist das Glioblastom. Etwa die Hälfte der Betroffenen mit einer Krebserkrankung im Gehirn erhält diese Diagnose.

Magenkrebs

Magenkrebs bzw. ein Magenkarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 15 000 Menschen daran. Meist wird zur Behandlung eines Tumors im Magen eine Operation durchgeführt, aber auch eine Chemotherapie in Kombination mit einer Strahlentherapie oder einer zielgerichtete medikamentöse Tumortherapie findet in vielen Fällen Anwendung.

Leberkrebs

Leberkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Leberzellen, die in Europa relativ selten vorkommt. Nicht selten entsteht ein Lebertumor aufgrund einer vorerkrankten Leber, die ersten Anzeichen der Krebserkrankung treten häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auf. Welche Behandlung des Tumors in Frage kommt, richtet sich nach Größe und Ausbreitung des Leberkarzinoms. Ziel ist es, die Funktion der Leber sowie den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin bzw. des Patienten aufrechtzuerhalten.

Leukämie

Leukämie, häufig auch als „Blutkrebs“ bezeichnet, umschreibt eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Die einzelnen Formen der Erkrankung variieren in Häufigkeit, Ursache, Therapiemöglichkeiten sowie Heilungschancen. Leukämie entsteht in den Knochenmarkszellen und ist in der Regel mit einer erhöhten Anzahl an weißen Blutkörperchen im Blut verbunden.

Lungenkrebs

Lungenkrebs bzw. ein Lungenkarzinom ist eine relativ häufig auftretende Krebserkrankung. Allein in Deutschland erkranken rund 50 000 Menschen jährlich an Tumoren der Lunge oder der Bronchien. Eine der Hauptursachen für die Entstehung für Bronchialkarzinome ist das Rauchen. Welche Form der Tumortherapie Anwendung findet, ist von der Tumorart sowie dem Stadium der Tumorerkrankung abhängig.

Prostatakrebs

Unter Prostatakrebs versteht man einen bösartigen Tumor der Prostata. Das Prostatakarzinom ist die bei Männern am häufigsten auftretende Form von Krebs, mit etwa 60 000 Diagnosen jährlich. Allerdings sterben deutlich weniger Patienten an der Tumorerkrankung. Je nachdem, in welchem Stadium die Krebserkrankung erkannt wird, wird die Therapie zur Tumorbehandlung angepasst.

Unterleibskrebs

Zu den Krebserkrankungen des Unterleibs gehören Eierstock-, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs sowie Schamlippen- und Scheidenkrebs. Die genauen Ursachen für die Krebserkrankungen im weiblichen Unterleib sind bisher größtenteils ungeklärt. Für die Diagnose, die Krebstherapie sowie die medizinische Überwachung der Patientinnen arbeiten das medizinische Tumortherapie-Team eng mit den Fachärztinnen und Fachärzten der Gynäkologie zusammen.

Fürsorgliche Betreuung ab Krankheitsverdacht bis zur Diagnose und Behandlung

Bei der Tumortherapie in den Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe stehen Sie als Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Sie werden ganzheitlich betrachtet sowie umfassend versorgt und betreut. Neben einem umfangreichen Therapieangebot bieten Ihnen die Fachärztinnen und Fachärzte der Onkologie auch Leistungen aus dem Bereich der Psychoonkologie an. Dabei steht nicht der Tumor im Fokus, sondern die Seele sowie das soziale Erleben der Patientinnen und Patienten. Die Mitarbeitenden bieten Ihnen und Ihren Angehörigen Hilfe und Unterstützung beim Kampf gegen die Krebserkrankung.

Zusätzlich können Sie sich auch an die onkologischen Vertrauenspersonen im Johanna Etienne Krankenhaus wenden. Bei den Vertrauenspersonen handelt es sich um Fachpflegekräfte mit einer speziellen Weiterbildung in der Onkologie. Sie dienen als Ansprechpartner für alle Fragen während der Tumorbehandlung.

Methoden zur Tumorbehandlung

Das Tumorzentrum der St. Augustinus Gruppe bietet Erkrankten eine zielgerichtete und personalisierte Tumortherapie. Das Leistungsspektrum umfasst zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung von Tumoren, unter anderem:

  • Chemotherapie
  • Bestrahlung
  • Immuntherapie
  • Lokale Tumortherapie
  • Kryotherapie
  • Radiofrequenzablation
  • Mikrowellenablation
  • irreversible Elektroporation
  • Embolisation
  • Chemoembolisation
  • Chemoperfusion
  • Lokale Schmerztherapie
  • Kyphoplastie / Vertebroplastie
  • Biologische und antihormonelle Tumortherapie mit speziellen Medikamenten

Personalisierte Tumortherapie

Zwei Patienten sprechen im Rahmen ihrer Tumortherapie über ihre Immunbehandlung.

Immuntherapie

Bei der Immuntherapie aktiviert man das eigene Immunsystem, um den Krebs zu bekämpfen. Das Immunsystem erkennt die Tumorzellen und soll diese angreifen. Dabei greifen die weißen Blutkörperchen die Krebszellen an, ähnlich wie sie es bei der Bekämpfung von Krankheitserregern tun. Diese Therapie zur Tumorbehandlung ist nicht bei jeder Art von Krebs geeignet.

Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen per Infusion. Eine Immuntherapie kann Nebenwirkungen mit sich bringen, z. B. wenn sich die Abwehrkräfte gegen gesunde Zellen richten.

Eine Patientin, die im Rahmen ihrer Tumortherapie eine Chemo-Behandlung erhält.

Chemotherapie

Bei der Chemotherapie erfolgt eine medikamentöse Behandlung des Tumors. Dem Körper werden bestimmte Medikamente zugeführt, die Zytostatika heißen. Die Zytostatika werden in Form von Infusionen, Spritzen oder Tabletten verabreicht. Bei dieser Tumortherapie soll die Vermehrung der Krebszellen verhindert werden, damit der Tumor nicht weiterwachsen kann.

Allerdings werden Krebserkrankungen häufig nicht allein mit einer Chemotherapie behandelt, sondern um eine Strahlentherapie oder eine operative Entfernung des Tumors ergänzt. Da die Chemotherapie im gesamten Körper wirkt, können auch gesunde Zellen angegriffen werden. Das kann zu den typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall und Müdigkeit führen. Diese Art von Tumortherapie wird in Intervallen, den sogenannten Chemotherapiezyklen, durchgeführt, wobei sich Behandlungsphasen mit Behandlungspausen abwechseln.

Eine Mitarbeiterin der Tumortherapie betreut eine Patientin nach der Strahlentherapie.

Strahlentherapie

Neben der medikamentösen und operativen Behandlung eines Tumors kann auch eine Strahlentherapie für die Patientin oder den Patienten verordnet werden. Bei der Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, wird die Haut von außen bestrahlt – das macht diese Art von Behandlung zu einer sehr zielgerichteten und lokalen Tumortherapie, denn die Bestrahlung wirkt nur an der bestrahlten Körperregion, wo die ionisierenden Strahlen die bösartigen Zellen angreifen. Die Strahlentherapie gehört zu den häufigsten Behandlungen bei Krebs und wird bei vielen Patientinnen und Patienten mit anderen Therapien kombiniert.

Auch bei der Strahlentherapie können Nebenwirkungen auftreten, z. B. Narben oder Wunden an der bestrahlten Körperstelle oder Verhärtungen des Unterhautfettgewebes.

Immuntherapie zur Tumorbehandlung

OTT® – Trainingstherapie bei Krebs

Die OTT® – Trainingstherapie (Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie) bei Krebs ist ein therapeutisches Angebot, das auf die speziellen Bedürfnisse von Krebspatienten und -patientinnen ausgerichtet ist. Es kombiniert körperliche Übungen und mentales Training, um das Wohlbefinden und die körperliche Fitness der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Diese Form der Therapie kann helfen, die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung zu reduzieren und die Lebensqualität der Erkrankten zu steigern. Sie wird oft als unterstützende Maßnahme neben anderen Standardtherapien wie Chemotherapie oder Strahlentherapie eingesetzt.

In dieser Klinik bietet die St. Augustinus Gruppe die Tumortherapie an

in Neuss


Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Tumortherapie

FAQ

Welche Krebserkrankungen werden im Tumorzentrum der St. Augustinus Gruppe behandelt?

Das medizinische Team der Tumortherapie behandelt im Wesentlichen die Gesamtheit der hämatologischen und onkologischen Erkrankungen. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem:

  • Lungenkrebserkrankung
  • Darmkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Magenkrebs
  • Gallenwegskrebs
  • Leberzellkrebs
  • Fortgeschrittener Prostatakrebs 
  • Brustkrebs
  • Unterleibskrebs
  • Eierstockkrebs
  • Lymphome
  • Myelome
  • Leukämien

Was ist Tumortherapie?

Eine Tumortherapie umfasst eine zielgerichtete Behandlung von Tumoren im Körper. Es gibt verschiedene Ansätze zur Bekämpfung von Tumorzellen. Häufig angewendete Krebstherapien sind die medikamentöse bzw. die biologische Tumortherapie – also die Behandlung von Tumoren mithilfe von Chemotherapie, Strahlentherapie oder Immuntherapie.

Mit welchen Therapien kann ein Tumor behandelt werden?

Für die Tumortherapie gibt es verschiedene Behandlungsverfahren, unter anderem:

  • Operationen
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie
  • Hormontherapie
  • Kryotherapie

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