Fachbereich Orthopädie

Medizinische und therapeutische Behandlung von orthopädischen Erkrankungen

Der menschliche Körper ist ein sehr komplexer Bewegungsapparat, der aus ca. 200 Knochen und Gelenken besteht. Der medizinische Fachbereich Orthopädie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Bewegungsapparates und sorgt dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten stets mobil bleiben. Dabei verlaufen die Grenzen der Orthopädie zwischen den verwandten Fachgebieten Unfallchirurgie und Sportmedizin fließend.

Typische orthopädische Erkrankungen sind Bänderrisse am Kreuzband oder Sprunggelenk und Bandscheibenvorfälle. Aber auch Knochenbruchbehandlungen nehmen Orthopädinnen und Orthopäden vor. Die Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe bieten Ihnen eine kompetente orthopädische Behandlung und Therapie.

Orthopädie – was ist das?

Per Definition befasst sich die Orthopädie mit der Untersuchung und Behandlung von Fehlbildungen sowie Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Einfach erklärt beschäftigt sich die Orthopädin oder der Orthopäde mit den Krankheiten und Erkrankungen der Knochen, Muskeln, Gelenke, aber auch der Gefäße, Nerven, Bänder und Schleimbeutel. Die Orthopädie hat eine wichtige Bedeutung bei der Erhaltung und Wiedergewinnung der Bewegungsfreiheit von betroffenen Patientinnen und Patienten.

Die Aufgabe einer Orthopädin bzw. eines Orthopäden besteht darin, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten zu bewahren bzw. einer Einschränkung entgegenzuwirken, wenn einer der genannten Bereiche Probleme verursacht.

Eine Mitarbeiterin der Orthopädie untersucht einen Patienten.

Wie werden orthopädische Erkrankungen diagnostiziert?

Neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung, finden in der Orthopädie weitere diagnostische Verfahren Anwendung: Ultraschall, Röntgenaufnahmen, CT, MRT, Skelettszintigrafie sowie 3D-Wirbelsäulenvermessung, Muskeloberflächenmessung, Laboruntersuchungen und Knochendichtemessung.

Eine Mitarbeiterin der Orthopädie bereitet eine CT-Untersuchung für eine Patientin vor.

Untersuchung und Therapie orthopädischer Erkrankungen

Die Orthopädie behandelt unterschiedliche Krankheitsbilder. Allerdings sind orthopädische Krankheiten immer mit dem Bewegungsapparat verbunden.

Patientinnen und Patienten können von akuten oder chronischen orthopädischen Erkrankungen betroffen sein, wie z. B. Arthrose, Knochenbrüche, Rückenschmerzen oder Verletzungen der Sehnen und Muskeln.

Ein Facharzt der Orthopädie untersucht das Knie eines Patienten.

Arthrose

Die Arthrose ist die häufigste Erkrankung der Gelenke. Sie verursacht schmerzhafte Knochenveränderungen durch den Verschleiß der Knorpelschicht eines Gelenks. Das hat Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit der betroffenen Patientinnen und Patienten: Das Gelenk entzündet sich, schwillt an und schmerzt.

Am häufigsten behandeln Orthopädinnen und Orthopäden Arthrose in Knien oder Hüften, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. In den Kliniken der St. Augustinus Gruppe setzen wir auf eine ganzheitliche orthopädische Therapie mit konservativen Maßnahmen, Schlüssellochchirurgie sowie operativem Gelenkersatz.

Bänderriss

Ein Bänderriss ist eine orthopädische Erkrankung am Sprunggelenk, häufig verursacht durch Umknicken oder Unfälle beim Sport. Durch den Riss stabilisieren sich die Bänder nicht mehr und Patientinnen und Patienten können ihren Fuß aufgrund der starken Schmerzen und Schwellung nicht belasten. In der Regel wird ein Bänderriss konservativ behandelt, denn die Verletzung heilt nach einigen Wochen von allein aus.

Je nach Schwere der Verletzung kann die behandelnde Orthopädin bzw. der behandelnde Orthopäde auch eine unfallchirurgische Versorgung verordnen. Innovative operative Eingriffe gehören ebenfalls zu den Aufgaben einer Orthopädin bzw. eines Orthopäden – deshalb legen unsere Ärztinnen und Ärzte der Orthopädie auch so viel Wert auf Forschung und Weiterbildung.

Hallux valgus

Auch Ballenzeh genannt. Die medizinische Bezeichnung „Hallux valgus“ steht für die sichtbare Fehlstellung des großen Zehs und kann starke Schmerzen verursachen. Zu Beginn der orthopädischen Therapie wird mit speziellen Schuhen oder Einlagen sowie gezielter Physiotherapie gearbeitet.

Bei fortgeschrittenem Hallux valgus kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Patientinnen und Patienten können hier auf die Expertise der behandelnden Ärztinnen und Ärzte des Fußzentrums vertrauen. Das Zentrum für Erkrankungen am Fuß des Johanna Etienne Krankenhauses ist seit Anfang 2018 zertifiziert.

Hexenschuss

Der Hexenschuss, auch unter dem medizinischen Fachbegriff „Lumbago“ bekannt, äußert sich durch einen plötzlich auftretenden, oft stechenden Schmerz im unteren Rückenbereich.

Häufig sind Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule blockiert, infolgedessen kommt es zu Verspannungen und Nervenreizungen. Die Orthopädie wendet hier eine konservative Therapie an, z. B. physiotherapeutische Übungen oder Medikamente zur Schmerzlinderung.

Ischias

Schädigung des Ischiasnervs verursachen meist Schmerzen bis in die Beine. Die Orthopädin oder der Orthopäde spricht von einer Ischialgie, die mit Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen verbunden ist.

Die Ursachen für diese Erkrankung sind vielfältig, z. B. ein Bandscheibenvorfall, Entzündungen, Rheuma oder Verletzungen. Meist ist eine konservative Behandlung ausreichend, nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig. Je nach Schwere der Ischialgie tritt eine Besserung bereits nach einigen Tagen auf.

Knochennekrose

Die Knochennekrose (medizinischer Fachbegriff „Osteonekrose“) beschreibt das Absterben von Knochenzellen im menschlichen Skelett. Die Ursachen für diese orthopädische Krankheit sind schwer zu ermitteln, möglich sind Frakturen und Traumata durch Gewalteinwirkung sowie Überlastung. Durch die Nekrose wird der Knochen weniger bis gar nicht durchblutet und wird anfälliger für einen Bruch.

Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt der Orthopädie kann konservative sowie operative Maßnahmen anordnen. Je nach Schwere der Erkrankung kann auch ein Gelenkersatz erfolgen.

Osteoporose

Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist eine orthopädische Erkrankung, bei der sich der Kalziumgehalt im Knochen verringert. Der Knochen wird dadurch spröde und die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Gründe für eine Erkrankung können eine Änderung im Hormonhaushalt oder eine Mangelernährung sein.

Je nach Krankheitsbild werden eine medikamentöse Therapie sowie eine Schmerzbehandlung von der Orthopädin oder dem Orthopäden verordnet, in seltenen Fällen auch eine operative Behandlung zur Stabilisierung des Bewegungsapparates.

Verstauchungen

Der medizinische Fachbegriff für Verstauchungen ist „Distorsion“ und steht für die häufigste schmerzhafte Sportverletzung. Eine Distorsion entsteht durch eine ungünstige Bewegung der Gelenkkapsel oder durch starke Überdehnung der umgebenden Bänder und Muskeln. Es kommt dabei zu Einblutungen, Schwellungen oder kleinen Rissen.

Sportmedizinerinnen und Sportmediziner sowie Orthopädinnen und Orthopäden können schwerwiegendere Verletzungen wie Bänderriss oder Knochenbruch ausschließen. Verstauchungen sind ein klassisches Krankheitsbild in der Orthopädie, bei dem die Ärztin oder der Arzt eine konservative Behandlung verordnet, z. B. mit Hilfe einer Orthese.

Orthopädie & Behandlung: Welche Therapien werden bei orthopädischen Krankheitsbildern angewendet?

Die orthopädische Behandlung ist abhängig von der jeweiligen Erkrankung. Je nachdem, ob eine Orthopädin oder ein Orthopäde Wirbelsäule, Schulter oder Fuß einer Patientin oder eines Patienten behandelt, kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Dabei werden konservative und operative Maßnahmen unterschieden: Abhängig von der orthopädischen Krankheit ist eine Behandlung mit Medikamenten oder Physiotherapie ausreichend, in anderen Fällen verschafft eine Operation Linderung.

Das Leistungsspektrum der Orthopädie

Innerhalb der Orthopädie gibt es verschiedene Schwerpunkte, allen voran die Unfallchirurgie und die Sportmedizin. Aber auch Spezialgebiete wie die bei den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe im Fokus stehende Wirbelsäulentherapie sowie die orthopädische Rehabilitation gehören zum Leistungsspektrum. 

Die Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe decken die unterschiedlichen Schwerpunkte der Orthopädie mit ihren Ärztinnen und Ärzten und dem weiteren medizinischen Fachpersonal ab – so erhalten Sie als Patientin oder Patient die bestmögliche Behandlung.

Unsere Spezialgebiete im Überblick

Ein Arzt sowie das medizinische Team der Orthopädie nehmen eine Operation an einem Patienten vor.

Unfallchirurgie

Die Unfallchirurgie als Teilgebiet der Orthopädie umfasst vor allem die schnelle Behandlung von Notfällen, Brüchen sowie Verletzungen am Gelenk oder an den Weichteilen. Das Ziel dieses Spezialgebiets ist die schnelle Remobilisation sowie die Rückkehr der Patientin oder des Patienten in den Alltag.

Für eine umfassende Versorgung sorgt ein Team aus Unfallchirurginnen und Unfallchirurgen, Internistinnen und Internisten, Pflegekräften sowie therapeutischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Da die Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe über eine Zulassung der Berufsgenossenschaft verfügen, können sich Patientinnen und Patienten hier auch bei Arbeits- und Wegeunfällen behandeln lassen.

Ein Mitarbeiter der Orthopädie bei einer Untersuchung des Knies.

Sportmedizin

Die Sportmedizin ist ein Teilgebiet der Orthopädie. Sie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Sportverletzungen und Schäden, die durch die Ausübung von Sport entstanden sind.

Chronische Schmerzen an Hüfte, Schulter, Knie und Wirbelsäule? Orthopädinnen und Orthopäden sind auch hier für die Therapie und Behandlung zuständig. Ziel der Teildisziplin der Orthopädie ist es, Menschen schnellstmöglich wieder in den Sport zurückzubringen.

Besonderer Schwerpunkt der Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe sind minimal-invasive Operationen, wie etwa arthroskopische Techniken, um den Gelenkschaden zu reparieren, ohne das Gelenk und die umgebende Muskulatur chirurgisch öffnen zu müssen. Dem Johanna Etienne Krankenhaus wurde dafür eine europaweite Zertifizierung als Ausbildungszentrum für Orthopädinnen und Orthopäden sowie Unfallchirurginnen und Unfallchirurgen verliehen.

Ein Arzt der Orthopädie erklärt etwas an einem Skelett-Modell der Wirbelsäule.

Wirbelsäulenchirurgie

Im Fachbereich der Wirbelsäulenchirurgie kümmert sich unser Fachpersonal um die gesamte Bandbreite von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule. Haben konservative Behandlungsmethoden nicht zum erwünschten Erfolg geführt, wird eine chirurgische Therapie notwendig.

Die Fachärztinnen und Fachärzte der St. Augustinus Gruppe setzen dabei auf moderne Operationstechniken – damit Sie als Patientin oder Patient vom bestmöglichen Ergebnis profitieren und die Heilung möglichst schnell voranschreiten kann.

So sind Sie auch nach einem chirurgischen Eingriff schnell wieder auf den Beinen!

Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Orthopädie


Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Orthopädie

FAQ

Was genau sind die Aufgaben eines Orthopäden?

Für eine Orthopädin bzw. einen Orthopäden sind folgende Krankheitsbilder von Bedeutung: Erkrankungen und Verletzungen der Muskeln, Sehnen und Bänder sowie der Knochen und Gelenke.

Wie läuft eine orthopädische Untersuchung ab?

Eine orthopädische Untersuchung beginnt zunächst mit der Prüfung der Gelenke, Muskeln, Sehnen und Nerven. Die Orthopädin oder der Orthopäde prüft nach einer ausführlichen Anamnese der Patientin oder des Patienten zudem die Beweglichkeit, die Haltung und Form sowie je nach Krankheit das Gangbild.

Wann sollte man einen Orthopäden aufsuchen?

Grundsätzlich empfiehlt sich eine orthopädische Untersuchung, wenn Sie Schmerzen am Bewegungsapparat haben. Das können beispielsweise Schmerzen in den Gelenken, den Muskeln oder an den Bändern und Sehnen sein.

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