Neurowissenschaftler in den USA haben festgestellt, dass ideale körperliche Leistungen nur dann möglich sind, wenn das Gehirn hochwertige Informationen von Augen, Körper und Gleichgewichtssystem erhält. Mit diesem Wissen entwickelte Anfang der 2000er Jahre der US-Arzt Dr. Erik Cobb das Neuroathletiktraining. Dr. Cobb sah den Zweck hinter dem Training des visuellen, vestibulären und propriozeptiven Systems in der Stärkung des Nervensystems. Denn die Prozesse des Nervensystems laufen im Hintergrund vor der eigentlichen Bewegung ab. Das Gehirn empfängt Informationen, daraufhin analysiert und interpretiert es diese. Ein Beispiel: Mit einer kreisenden Bewegung der rechten Hand können betroffene Patientinnen und Patienten Rezeptoren aktivieren, die ins rechte Kleinhirn übermittelt werden. Hier kreuzen sich die Informationen, gehen in die linke Hirnrinde über und aktivieren dort den linken Hirnstamm. Bevor die Bewegung beginnt, hat das Gehirn schon 90 Prozent der erforderlichen kognitiven Leistung erbracht.
Das Training des Nervensystems verbessert die Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung, wodurch Bewegungsabläufe besser koordiniert werden. Fachlich gehört das Athletiktraining zum Gebiet des therapeutischen Trainings, bei dem mit gezielten Übungen die Beschwerden der Betroffenen gelindert werden.