Fachbereich Adipositas

Medizinische und therapeutische Behandlung von Adipositas

Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) betrifft in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen in allen Altersklassen. Knapp 19 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind stark übergewichtig und leiden an Adipositas. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30 spricht man laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Fettleibigkeit bzw. Adipositas – ein Risikofaktor für verschiedene Folgeerkrankungen, wie etwa Bluthochdruck, Diabetes oder Depressionen.

Doch auch für Adipositas gibt es eine passende Therapie, die individuell auf Patientinnen und Patienten abgestimmt werden kann. Die Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe bieten Ihnen eine kompetente Beratung, Behandlung und Therapie von Adipositas an. Unsere Behandlungsansätze vereinen konservative und operative Methoden, z. B. die Umstellung der Ernährung, die Förderung der Bewegung, aber auch Medikamente oder je nach genauer Diagnose und Therapiefortschritt bariatrische Operationen.

Was ist Adipositas?

Adipositas, auch unter den Begriffen „Fettleibigkeit“ und „Fettsucht“ bekannt, ist der medizinische Fachausdruck für krankhaftes Übergewicht. Die WHO definiert Adipositas als chronische Erkrankung, die durch eine krankhafte Zunahme von Körperfett verursacht wird. Wer adipös ist, riskiert einige Folgeerkrankungen.

Adipositas hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die moderne Gesellschaft: Eine Studie des Robert-Koch-Instituts ergab: Zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) ist stark übergewichtig (adipös). Die schwerste Form der Adipositas ist die sogenannte Adipositas permagna. Sie äußert sich in starkem Übergewicht, das schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann, wenn die Krankheit nicht behandelt und das Gewicht reduziert wird.

Um das Gewicht eines Menschen unabhängig zu bewerten, wird der BMI verwendet. Bei dieser Methode wird das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt. Neben dem BMI ist auch die Fettverteilung im Körper wichtig für die Bestimmung des persönlichen Gesundheitsrisikos.

Patienten und Patientinnen werden über die Bedeutung von Adipositas aufgeklärt.

Was ist der Body-Mass-Index (BMI)?

Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine Kennzahl, die das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße beschreibt und zur Einschätzung des Gewichtsstatus verwendet wird. Er wird berechnet, indem das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird. Ein BMI von 18,5 bis 24,9 gilt als Normalgewicht, während ein BMI von 25 bis 29,9 als Übergewicht eingestuft wird. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas, was auf eine krankhafte Fettleibigkeit hinweist. Der BMI spielt eine wichtige Rolle in der Diagnose und Behandlung von Adipositas, da er das Risiko für verschiedene Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzeigen kann.

Adipositas im Kinder- und Jugendalter

Adipositas in jungen Jahren ist ein wachsendes Gesundheitsproblem, das weltweit an Bedeutung gewinnt. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird die Diagnose nicht über den Body-Mass-Index (BMI) für Erwachsene gestellt, sondern anhand alters- und geschlechtsspezifischer Perzentilen. Liegt der BMI über der 97. Perzentile, spricht man von Adipositas. Ursachen für Übergewicht in jungen Jahren sind oft eine Kombination aus genetischen Faktoren, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung.

Adipositas in der Kindheit kann die Erklärung für schwerwiegende gesundheitliche Folgen im Erwachsenenalter sein, darunter ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine frühzeitige Intervention durch eine Änderung des Essverhaltens, mehr Bewegung und gegebenenfalls eine medizinische Therapie ist daher entscheidend, um das Fortschreiten der Adipositas zu verhindern.

Ursachen und Risikofaktoren für Adipositas

Eine Adipositas Patientin wird am Empfang freundlich aufgenommen.

Es gibt verschiedene Ursachen für Adipositas – oft liegt allerdings eine Kombination von genetischer Veranlagung und ungesundem Lebensstil vor, z. B. eine zu kalorienreiche Ernährung und ein Mangel an Bewegung. Aber auch psychische Faktoren wie Stress, Depressionen oder eine Essstörung können eine Rolle spielen.

Es gibt zahlreiche Ursachen und Risikofaktoren, die Adipositas begünstigen können:

  • ungünstige Ernährungsgewohnheiten
  • genetische Veranlagung
  • Bewegungsmangel
  • psychische Faktoren wie Stress
  • Gewichtszunahme durch bestimmte Medikamente
  • Erkrankungen und Krankheiten wie Depressionen, Essstörungen, Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Cushing
  • dauerhafte Verfügbarkeit von Nahrung

Symptome bei Adipositas

Die Symptome von Adipositas sind vielfältig und betreffen sowohl den Körper als auch die Psyche. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Atemnot, vermehrtes Schwitzen, Gelenkschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit.

Mit zunehmendem Schweregrad der Adipositas treten häufig Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Insulinresistenz auf, die zu Diabetes Typ 2 führen können. Auch Schlafstörungen wie Schlafapnoe sind bei vielen Betroffenen zu beobachten. Psychische Symptome sind ebenfalls häufig, insbesondere Depressionen, geringes Selbstwertgefühl und soziale Isolation. Das gestörte Essverhalten, besonders Heißhungerattacken, kann diese Probleme weiter verstärken. Adipositas hat somit nicht nur direkte Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität.

Adipositas als Ursache von Folgeerkrankungen

Adipositas gilt als Hauptrisikofaktor für zahlreiche Folgeerkrankungen, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Eine Erklärung für Folgeerkrankungen der Adipositas liegt darin, dass das übermäßige Körperfett den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System und die Gelenke belastet. Häufige Folgeerkrankungen sind Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen steigt bei Betroffenen signifikant. Eine frühzeitige Behandlung der Adipositas kann das Risiko dieser Erkrankungen erheblich senken.

Eine Adipositas Patientin denkt über weitere Erkrankungen rund um Adipositas nach.

Arthrose

Arthrose ist die häufigste Erkrankung der Gelenke. Es handelt sich dabei um schmerzhafte Knochenveränderungen durch den Verschleiß der Knorpelschicht eines Gelenks. Diese Veränderungen führen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit der betroffenen Patientinnen und Patienten. Denn das Gelenk entzündet sich, schwillt an und schmerzt.

Am häufigsten kommt Arthrose am Knie oder der Hüfte vor, aber auch andere Gelenke können betroffen sein.

Diabetes

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des Stoffwechsels. Patientinnen und Patienten entwickeln dabei erhöhte Blutzuckerwerte, weil ein Mangel an Insulin herrscht oder die Insulinwirkung vermindert ist. Adipositas und starkes Übergewicht können Diabetes Typ 2 verursachen.

Die Erkrankung beginnt schleichend und entsteht durch eine verminderte Empfindlichkeit des Körpers für Insulin sowie dadurch, dass durch jahrelange Überproduktion von Insulin die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin herstellen kann.

Nicht nur im Zusammenhang mit Adipositas kann die Ärztin oder der Arzt verschiedene Maßnahmen zur Behandlung anordnen: Bewegung, angepasste Ernährung oder Gewichtsreduktion.

Bluthochdruck

Viele Menschen leiden an Bluthochdruck, oft durch Übergewicht und jahrelang unbemerkt. Dadurch werden die Gefäße im Körper über die Jahre hinweg dauerhaft belastet. Bluthochdruck erhöht das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden.

Die Behandlung von Bluthochdruck kann über Bewegung, Gewichtsabnahme und salzarme Ernährung erfolgen. Sind diese Maßnahmen nicht mehr ausreichend, können Medikamente verordnet werden.

Depressionen

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die unbehandelt lebensbedrohlich werden kann. Depressionen können sich z. B. in gedrückter Stimmung, Hoffnungslosigkeit sowie Antriebslosigkeit äußern.

Patientinnen und Patienten, die an Depressionen leiden, haben mit einer Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung sowie einer individuell abgestimmten begleitenden Therapie gute Heilungschancen.

Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom wird auch Insulinresistenz- oder metabolisch-vaskuläres Syndrom genannt. Das Syndrom führt zum gleichzeitigen Auftreten mehrerer Faktoren, die den Stoffwechsel beeinflussen: Übergewicht, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Bluthochdruck. Die Erkrankung kann Gefäßleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes hervorrufen.

Ein Ansatz für die Behandlung des Syndroms liegt in der Reduzierung der Risikofaktoren, die Erhöhung der körperlichen Aktivität, die Änderung der Ernährungsgewohnheiten sowie weitere verhaltenstherapeutische Maßnahmen und Medikamente.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Bei der Bezeichnung handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Leiden: Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, etc.

Diese Krankheiten bleiben oft lange Zeit unentdeckt und haben unterschiedliche Risikofaktoren, wie etwa Übergewicht.

Krebs

Krebs entsteht durch die Veränderung normaler Zellen im Körper. Sie werden zu Tumorzellen und vermehren sich unkontrolliert. Als Ursachen für Krebs kennt man beispielsweise Schäden im Erbgut, aber auch äußere Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und allgemein ein ungesunder Lebensstil spielen eine Rolle.

Die behandelnde Fachärztin oder der behandelnde Facharzt kann verschiedene Therapien und Maßnahmen anordnen, unter anderem Chemotherapie, Bestrahlung oder Operationen.

Diagnose: Wie erkennt man Adipositas?

Der wichtigste Indikator für Adipositas ist der Body-Mass-Index (BMI). Ab einem BMI von 25 liegt eine leichte Fettleibigkeit vor, ab einem BMI von 30 sprechen wir von der klassischen Adipositas. Ein BMI-Wert ab 40 deutet auf eine Adipositas permagna hin, die meist mit chronischen Erkrankungen einhergeht.

Das medizinische Team wird verschiedene Methoden zur Diagnose von Adipositas heranziehen, z. B. Laborwerte, eine Magenspiegelung, eine Cortisolwert-Bestimmung oder ggf. Elektrokardiographie (EKG).

Taillenumfang und Perzentilenkurven

Der Taillenumfang ist ein bedeutender Indikator zur Beurteilung des Gesundheitsrisikos bei Übergewicht und Adipositas, da er das Maß für das viszerale Fett, also das Fett um die inneren Organe, angibt. Der Taillenumfang wird an der schmalsten Stelle des Oberkörpers, typischerweise knapp oberhalb des Bauchnabels, gemessen. Ein erhöhter Taillenumfang deutet auf eine ungünstige Fettverteilung hin, die das Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 erhöht. Bei Frauen steigt das Risiko ab 80 cm Taillenumfang, bei Männern ab 94 cm. Eine abdominale Adipositas, bei der das viszerale Fett besonders stark ausgeprägt ist, beginnt bei Frauen ab einem Taillenumfang von 88 cm und bei Männern ab 102 cm.

Bei Kindern und Jugendlichen werden zur Diagnose von Adipositas zusätzlich Perzentilenkurven verwendet. Diese Kurven helfen, das Gewicht und den BMI in Relation zu Gleichaltrigen zu setzen. Wenn der BMI über der 97. Perzentile liegt, spricht man von Adipositas. Die Perzentilen ermöglichen eine alters- und geschlechtsspezifische Einordnung und sind ein wichtiges Werkzeug, um die Entwicklung von Übergewicht frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Fettverteilungsmuster

Das Fettverteilungsmuster gibt wichtige Hinweise auf das individuelle Gesundheitsrisiko bei Adipositas. Ein zentrales Merkmal ist der Bauchumfang, der an der dicksten Stelle des Bauchs gemessen wird, typischerweise in Höhe des Bauchnabels. Eine starke Fettansammlung im Bauchbereich, auch als viszerales Fett bezeichnet, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und metabolische Störungen erheblich. Dieses Fettverteilungsmuster, oft als „Apfeltyp“ bezeichnet, ist besonders gefährlich, da es eng mit Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck verbunden ist. Im Gegensatz dazu ist die Fettansammlung an Hüften und Oberschenkeln, der sogenannte „Birnentyp“, weniger bedenklich. Für eine umfassende Risikoeinschätzung sollte neben dem Körpergewicht auch die Verteilung des Fetts im Körper berücksichtigt werden.

Therapie & Behandlung: Was hilft gegen Adipositas?

Die zuständige Ärztin bzw. der zuständige Arzt behandelt Adipositas mit dem Ziel, das Körpergewicht der Patientinnen und Patienten dauerhaft zu reduzieren. Die Umstellung der Ernährung sowie eine angemessene körperliche Bewegung sind erste Schritte in der Therapie von Adipositas. Ist diese Behandlung nicht ausreichend, können auch Medikamente oder Operationen angeordnet werden.

Sobald die Ärztin bzw. der Arzt anhand der vorliegenden Symptome die Diagnose Adipositas festgehalten hat, erhalten Betroffene eine Beratung und es wird eine individuelle Therapie für die Patientinnen und Patienten zusammengestellt. Das Behandlungskonzept der St. Augustinus Gruppe sieht konservative sowie operative Methoden für die Behandlung von Adipositas vor, bei der auch die Chirurgie miteinbezogen wird.

OP-fit-Programm

Im Krankenhaus Neuwerk bieten wir zusätzlich unser OP-fit-Programm an. Nach einer Erstberatung begleiten wir unsere Patientinnen und Patienten mit Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie einer psychologischen Beratung auf dem Weg zur bariatrischen OP.

Ab einem BMI von 50 haben Patientinnen und Patienten auch die Möglichkeit, das Adipositas OP-fit-Programm zu verkürzen.

Multimodale Behandlung von Adipositas

Eine Frau berät im Rahmen der Adipositas-Therapie zum Thema Ernährung.

Ernährungstherapie

Für Patientinnen und Patienten bieten wir sowohl bei konservativer als auch operativer Adipositas-Therapie eine begleitende Ernährungsberatung durch Expertinnen und Experten an. Diese umfasst sechs Beratungsgespräche, bei denen die Ernährungsgewohnheiten durchleuchtet werden und gemeinsam eine Ernährungsumstellung angeleitet wird.

Je nach Diagnose steht die Wahl der richtigen Lebensmittel sowie die Ernährung vor und nach bariatrischen Eingriffen im Fokus.

Zur Ernährungstherapie

Zwei Frauen machen im Rahmen der Adipositas-Behandlung Sport.

Bewegungstherapie

Mit dieser Form der Therapie verfolgen wir das Ziel, die Fitness in Ihrem eigenen Tempo zu steigern. Dabei trainieren wir das Herz-Kreislauf-System und arbeiten am Muskelaufbau. Erfahrene Trainerinnen und Trainer sorgen für abwechslungsreiche Sporteinheiten – Bewegung, die mit viel Spaß zur erfolgreichen Reduzierung von Körpergewicht führt. Gleichzeitig ist unsere Bewegungstherapie bei Adipositas wissenschaftlich fundiert und an das Belastungsniveau der Patientinnen und Patienten angepasst.

Zur Bewegungstherapie

Zwei Ärzte besprechen im Zusammenhang mit Adipositas einen bariatrischen Eingriff.

Bariatrische OP

Je nach Schweregrad der Symptome der Adipositas, kann auch die Chirurgie hinzugezogen werden. Anhand der Befunde der Patientin oder des Patienten kann ein Ärzteteam bariatrische Eingriffe verordnen. 

Die bariatrische OP mit dem Ziel der Gewichtsreduktion wird meist in Zusammenarbeit mit Kostenträgern durchgeführt. Die Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe setzen auf minimal-invasive Eingriffe zur Magenverkleinerung:

Zur bariatrischen OP

Eine Ärztin berät eine betroffene Frau über die Einnahme von Medikamenten bei Adipositas.

Medikamente (Pharmakotherapie)

Die medikamentöse Behandlung von Adipositas, auch als Pharmakotherapie bekannt, kann in bestimmten Fällen eine sinnvolle Ergänzung zu einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung sein. Medikamente werden vor allem dann eingesetzt, wenn herkömmliche Maßnahmen nicht ausreichen und das gesundheitliche Risiko durch Adipositas erheblich ist. Diese Medikamente wirken entweder appetitzügelnd oder beeinflussen die Fettverdauung, um die Kalorienaufnahme zu reduzieren. Eine sorgfältige ärztliche Beratung ist hierbei notwendig, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Zur Pharmakotherapie

Eine von Adipositas betroffene Frau bei der Therapie.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine wichtige Säule in der Behandlung von Adipositas, insbesondere wenn es darum geht, langfristige Veränderungen im Essverhalten und in der Lebensweise zu etablieren. Häufig findet sie im Rahmen einer ganzheitlichen Betreuung statt, um tieferliegende psychische Probleme wie Depressionen oder Essstörungen zu behandeln. In der Therapie lernen Betroffene, emotionale und psychologische Auslöser für ihr Essverhalten zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ziel ist es, gesunde Gewohnheiten zu fördern und den Umgang mit Stress oder negativen Emotionen zu verbessern, um das Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Die Unterstützung durch psychotherapeutische Begleitung, oft in Zusammenarbeit mit Fachleuten der Psychiatrie, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Gewichtsabnahme.

Verhaltenstherapie

Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Adipositas

Zu sehen ist das Krankenhaus Neuwerk in Mönchengladbach.

Mönchengladbach

Zum Krankenhaus Neuwerk

Das Bild zeigt ein savita Gesundheitszentrum von außen.

Neuss und Korschenbroich

Zur Savita

Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Adipositas

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?

Bei einem BMI zwischen 25 und 30 sprechen Ärztinnen und Ärzte von Übergewicht, ab einem Wert über 30 lautet die Diagnose „Adipositas“.

Ab wann gilt man als adipös?

Man ist adipös, wenn der eigene Body-Mass-Index (BMI) 30 oder höher beträgt. Der BMI wird berechnet, indem das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird. Ab wann man von Adipositas spricht, hängt also von diesem Wert ab.

Ein BMI zwischen 25 und 29,9 spricht von Übergewicht, während ein BMI von 30 bis 34,9 als Adipositas Grad I, 35 bis 39,9 als Adipositas Grad II und ein Wert über 40 als Adipositas permagna (Grad III) bezeichnet wird. Die Einschätzung erfolgt auf Basis dieses BMI-Wertes, der auch das Risiko für Gesundheitsprobleme anzeigt.

Kann die Behandlung von Adipositas auch ohne OP erfolgen?

Ob eine bariatrische OP bei Adipositas notwendig ist, hängt ganz von der individuellen Situation der Patientin oder des Patienten ab. Auch konservative Behandlungsmethoden wie eine Umstellung der Ernährung oder die Förderung von Bewegung kann Betroffenen erfolgreich weiterhelfen.

So können adipöse Menschen auch ohne OP abnehmen.

Was ist Adipositas permagna?

Adipositas permagna, auch bekannt als extreme oder morbide Adipositas, ist die schwerste Form der Fettleibigkeit. Sie wird diagnostiziert, wenn der Body-Mass-Index (BMI) 40 oder mehr beträgt.

Menschen mit Adipositas permagna haben ein stark erhöhtes Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Probleme, wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebserkrankungen. Diese Form der Adipositas erfordert in der Regel eine umfassende Behandlung, die Ernährungsberatung, körperliche Aktivität und oft auch medizinische Maßnahmen wie Medikamente oder chirurgische Eingriffe einschließt.

Welche Krankheiten werden durch Adipositas begünstigt?

Mögliche Folgeerkrankungen von Adipositas sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern, aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Gicht.

Wie kann man Adipositas vorbeugen?

Adipositas lässt sich durch einen gesunden Lebensstil wirksam vorbeugen. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie die Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Zucker sind wichtige Präventionsmaßnahmen.

Zudem hilft es, auf ein gesundes Essverhalten zu achten und emotionale Auslöser für unkontrolliertes Essen zu erkennen. Auch ausreichend Schlaf und der bewusste Umgang mit Stress sind wesentliche Faktoren, um Adipositas vorzubeugen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen spielt die Vorbeugung eine große Rolle, da früh erlernte Gewohnheiten das Risiko für Übergewicht im Erwachsenenalter verringern können.

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