Clusterkopfschmerzen

Ursachen, Symptome und Therapie von Clusterkopfschmerzen

Clusterkopfschmerzen gehören zu den intensivsten Kopfschmerzerkrankungen und treten meist einseitig im Bereich von Augen, Stirn und Schläfe auf. Betroffene erleben wiederkehrende Schmerzattacken, die von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden andauern können. In diesem Ratgeber erklären wir, was Clusterkopfschmerzen sind, und wie sie entstehen. Außerdem erfahren Sie, wie lange Clusterkopfschmerzen dauern, was man tun kann und was wirklich hilft bei Clusterkopfschmerzen.

Was ist Clusterkopfschmerz?

Bei Clusterkopfschmerzen handelt es sich um eine bestimmte Form von Kopfschmerzen. Das Wort „Cluster“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Gruppe oder Häufung. Denn Clusterkopfschmerzen treten meist sehr plötzlich über einen bestimmten Zeitraum auf und zeichnen sich durch starke Schmerzen einseitig im Bereich der Augen, Stirn und Schläfe, aus. Eine Attacke kann dabei von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden andauern. Auch die Häufigkeit kann variieren. So tritt bei manchen Betroffenen während einer Episode eine Attacke alle zwei Tage auf und andere haben bis zu acht Kopfschmerzattacken pro Tag. Treten die Schmerzen täglich und ohne oder nur sehr kurze schmerzfreie Episoden auf, spricht man von chronischen Clusterkopfschmerzen. 
Attacken von Clusterkopfschmerzen sind in der Regel seltener als z. B. Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Männer sind dabei öfter betroffen als Frauen. Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, kann aber sehr gut mit Medikamenten wie Sumatriptan behandelt werden.

Ursachen: Wie entstehen Clusterkopfschmerzen?

Wie Clusterkopfschmerzen entstehen oder woher sie kommen, ist wissenschaftlich noch nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Nervenzellen im Gehirn, die auch für die Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich sind, eine Rolle spielen. Auch Vererbung wird als mögliche Ursache von Clusterkopfschmerzen wissenschaftlich nicht ausgeschlossen, da die Erkrankung in manchen Familien gehäuft auftritt. 
Wie bei Migräne gibt es für Clusterkopfschmerzen jedoch bestimmte Auslöser, auch Trigger genannt. Diese können eine Kopfschmerzattacke hervorrufen. Dazu gehören: 

  • Aufenthalt in großen Höhen
  • Konsum von Alkohol (auch wenig)
  • Flacker- oder Blendlicht
  • Nikotin
  • Nitroglyzerinhaltige Medikamente

Typische Symptome von Clusterkopfschmerzen

Das Bild zeigt eine Frau, die aufgrund ihrer Clusterkopfschmerzen Symptome rund um die Augen hat.

Da Clusterkopfschmerzen meist nur episodisch auftreten, haben Betroffene oft lange keine Beschwerden. Deshalb wird die Kopfschmerzerkrankung manchmal erst nach Jahren erkannt und richtig diagnostiziert. Bei einer Attacke kommen die starken Kopfschmerzen nur einseitig vor. Weitere Symptome von Clusterkopfschmerzen sind: 

  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Auf der betroffenen Seite ein rotes und tränendes Auge
  • Herabhängendes Lid
  • Gerötete und schwitzige Gesichtshälfte
  • Großer Bewegungsdrang und starke Unruhe
  • Verkleinerte Pupille
  • Hohe Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm

Betroffene von Clusterkopfschmerzen haben die Attacken meist immer wieder auf der gleichen Gesichtshälfte. Nach einem Zeitraum von bis zu 15 Minuten oder drei Stunden verschwinden die Symptome wieder so schnell wie sie aufgetreten sind.

Verlauf und Dauer von Clusterkopfschmerzen

In der Regel treten Clusterkopfschmerzen nur in bestimmten Phasen auf. Diese Episoden werden als Cluster bezeichnet. Wie lange eine Episode von Clusterkopfschmerzen dauert, variiert zwischen einigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Zwischen den Episoden liegen symptomfreie Phasen, die sogar bis zu einigen Jahren andauern können. Die Schmerzepisoden von Clusterkopfschmerzen Patientinnen und Patienten treten oft im Frühjahr oder im Herbst auf. 
Während einer Episode können die Attacken mehrmals pro Tag oder alle zwei Tage auftreten. Dabei fangen sie oft zur selben Uhrzeit an, vor allem ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen oder auch in den frühen Morgenstunden.
Bei etwa 15 von 100 Patientinnen und Patienten treten die Beschwerden besonders häufig auf. Das bedeutet, die Episoden dauern bis zu einem Jahr und die beschwerdefreie Zeit ist meist kürzer als ein Monat. In diesen Fällen hat sich der episodische Clusterkopfschmerz zu einem chronischen entwickelt. Das passiert vor allem bei älteren Menschen. Allerdings ist es auch möglich, dass sich chronische in episodische Clusterkopfschmerzen zurückentwickeln.

Therapie: Wie kann man Clusterkopfschmerzen behandeln?

Clusterkopfschmerzen können in der Regel gut behandelt werden. Was man im Speziellen tun kann bei Episoden von Clusterkopfschmerzen, ist ganz unterschiedlich und hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Um eine richtige Diagnose zu erhalten, sollten Betroffene eine Neurologin oder einen Neurologen aufsuchen, der in einem Arztgespräch und durch weitere neurologische Untersuchungen feststellt, ob nicht eine andere Krankheit Auslöser der Kopfschmerzen ist.

Eine weibliche Patientin nimmt Schmerzmittel gegen Clusterkopfschmerzen in Form einer Tablette.

Behandlung mit Medikamenten

Patientinnen und Patienten, die mit Clusterkopfschmerzen zu kämpfen haben, können mit Medikamenten gegen die Symptome vorgehen. Dabei kommen vor allem Schmerzmittel zum Einsatz, die sogenannten Triptane. Diese können entweder in Form eines Nasensprays oder mit einer Spritze verabreicht werden. Bei letzterem wird meist der Wirkstoff Sumatriptan verwendet. Triptane als Schmerzmittel werden auch bei Migräne eingesetzt. Herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen bei akuten Clusterkopfschmerzen in der Regel nicht. 

Sauerstofftherapie

Auch eine Therapie mit reinem Sauerstoff hat bei vielen Betroffenen von Clusterkopfschmerzen erfolgreich geholfen. Außerdem ist diese Methode sehr nebenwirkungsarm. Bei Beginn einer Attacke wird dabei reiner Sauerstoff über eine Atemmaske verabreicht. Empfohlen werden acht bis zwölf Liter Sauerstoff pro Minute. In der Regel hilft die Sauerstofftherapie Patientinnen und Patienten und sorgt entweder für eine deutliche Schmerzlinderung oder sogar das vollständige Abklingen der Schmerzen nach ungefähr 15 Minuten. 

Möglichkeiten der Vorbeugung

Ein Mittel zur Vorbeugung von Clusterkopfschmerzen gibt es nicht. Allerdings ist es dennoch sinnvoll, herauszufinden, welche Trigger eine Schmerzattacke bei Betroffenen auslösen. Dabei hilft das Führen eines Schmerztagebuchs. Darin kann eingetragen werden, was man vor einer Attacke gegessen, getrunken oder unternommen hat. So ist es möglich, individuelle Auslöser festzustellen und den Verlauf der Kopfschmerzattacke zu erkennen. Damit ist es möglich, dass zukünftig bestimmte Trigger vermieden werden könnten. 

Behandlung von Clusterkopfschmerzen mit den Kliniken der St. Augustinus Gruppe

Das Team der Neurologie der St. Augustinus Gruppe sorgt für eine umfassende Therapie bei Clusterkopfschmerzen.

Die St. Augustinus Gruppe ist Ihr verlässlicher Ansprechpartner, wenn es um die Diagnose und Behandlung von Clusterkopfschmerzen geht. In unserer Klinik für Neurologie bieten wir modernste Therapiemöglichkeiten, um diese besonders schmerzhafte Kopfschmerzform gezielt zu behandeln. Auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie oder Morbus Parkinson profitieren Sie von der langjährigen Erfahrung und Expertise unseres Teams.
Da chronische Kopfschmerzen oft mit psychischen Belastungen einhergehen, steht die Psychiatrie der St. Augustinus Gruppe Betroffenen mit einem ganzheitlichen Betreuungsangebot zur Seite. Durch individuelle Therapieansätze helfen wir, nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Auswirkungen der Erkrankung zu bewältigen.
Für eine nachhaltige Regeneration und Rehabilitation bietet die Mauritius Therapieklinik vielfältige Maßnahmen, um die Lebensqualität zu verbessern. Hier erhalten Betroffene Unterstützung, um aus dem Kreislauf chronischer Schmerzen auszubrechen und wieder ein aktives, selbstbestimmtes Leben zu führen.

Kliniken der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Neurologie

Das sagen unsere Experten zum Thema Clusterkopfschmerzen

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