Fachbereich Neurologie

Diagnostik und Behandlung neurologischer Erkrankungen

Über 100 Milliarden Nervenzellen steuern Bewegung, Sprache, Denken und Fühlen: Das menschliche Nervensystem ist sehr komplex und umfasst nicht nur das Gehirn, sondern auch Rückenmark, Nerven und die Muskulatur. Die Neurologie ist per Definition ein Fachbereich der Medizin, der sich mit der Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des gesamten Nervensystems beschäftigt. 

So komplex wie das Nervensystem sind auch die verschiedenen neurologischen Erkrankungen. Die auftretenden Krankheitsbilder sind besonders vielseitig und haben meist starke Auswirkungen auf den Alltag der Patientinnen und Patienten. Das Spektrum der Neurologie reicht von Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Migräne oder Multiple Sklerose bis hin zu medizinischen Notfällen durch einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung. 

Ob im medizinischen Notfall oder bei anderen neurologischen Beschwerden – in den Kliniken der St. Augustinus Gruppe sind Sie stets gut aufgehoben. Wir bieten unseren Patientinnen und Patienten eine kompetente Behandlung unterschiedlicher Krankheitsbilder im Fachbereich der Neurologie. 

Neuroradiologie - ein Spezialgebiet der Neurologie

Innerhalb der Neurologie unterscheidet man verschiedene Schwerpunkte und Spezialgebiete, die sich individuell mit neurologischen Erkrankungen sowie deren Diagnostik und Behandlung beschäftigen. Dazu gehört auch der Fachbereich der Neuroradiologie, der innerhalb der St. Augustinus Gruppe sowohl im Johanna Etienne Krankenhaus als auch im Krankenhaus Neuwerk vertreten ist.

Die Neuroradiologie ist ein Teilgebiet der Neurologie, das sich auf die diagnostische Darstellung und Beurteilung von Gehirn und Nervensystem konzentriert. In der Neuroradiologie werden neurologische Erkrankungen mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztherapie (MRT), Computertomographie (CT) oder Sonographie diagnostiziert. Neben der bildgebenden Darstellung werden in der Neuroradiologie auch schonende Eingriffe zur Behandlung von Gefäßfehlbildungen und Schlaganfällen durchgeführt. 

Zur Neuroradiologie

Bei einem Patienten wird ein CT Scan des Gehirns durchgeführt.

Schwerpunkt von Diagnostik und Therapie auf verschiedene neurologische Krankheitsbilder

Der Fachbereich der Neurologie ist auf die Untersuchung und Behandlung unterschiedlicher Krankheitsbilder spezialisiert. Das Spektrum der neurologischen Erkrankungen ist groß und reicht vom Nervensystem mit Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven bis hin zu Störungen der Muskulatur und Muskelerkrankungen.

Einen weiteren Schwerpunkt innerhalb der Neurologie stellen die neurodegenerativen Erkrankungen dar. Darunter versteht man einen Sammelbegriff für eine Reihe von Erkrankungen des Nervensystems, die zum Rückgang von Nervenzellen führen. Zu den häufigeren neurodegenerativen Erkrankungen gehören Morbus Parkinson, Alzheimer, Chorea Huntington und die Multiple Sklerose. In den Kliniken der St. Augustinus Gruppe bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine kompetente und auf ihre Beschwerden zugeschnittene Behandlung dieser Krankheitsbilder an. 

Eine Ärztin erklärt Ergebnisse einer Diagnostik freundlich am Bildschirm.

Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch Entzündungen in Gehirn oder Rückenmark ausgelöst wird. Typische Beschwerden sind z. B. Sehstörungen, Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Sprachstörungen. Für die Erkrankung stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Schlaganfall

Der Schlaganfall (auch Hirninfarkt oder Apoplex) ist eine Gefäßerkrankung des Gehirns, bei der die Verengung eines Gefäßes durch ein Gerinnsel (Hirninfarkt) zu einer Minderdurchblutung führt. Teilweise kommt es auch durch den Einriss des Gefäßes zu einer Hirnblutung. Beim Schlaganfall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der in der Klinik in einer speziellen Stroke Unit behandelt werden muss.

Epilepsie

Bei der Epilepsie wird die elektrische Übertragung der Nervenzellen gestört, was zu anfallsartigen Störungen wie Zuckungen, Bewusstseinsstörungen oder Ohnmacht führt. Die Ursache für die Epilepsie sollte unbedingt gefunden und richtig behandelt werden, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu steigern.

Demenz

Die Demenz ist die häufigste Erkrankung im Alter, wobei man zwischen verschiedenen Demenzformen unterscheidet. Eine Störung der geistigen Leistungsfähigkeit sollte immer neurologisch abgeklärt werden, um die bestmögliche Versorgung für Betroffene zu gewährleisten. 

Morbus Parkinson

Bei Morbus Parkinson führen veränderte Neurotransmittersysteme zu fortschreitenden Bewegungsstörungen, Muskelsteifigkeit, Zittern oder auch Standunsicherheit. Da es neben Parkinson noch weitere Ursachen für Bewegungsstörungen gibt, ist eine genaue Diagnostik wichtig für die Ursachenfindung und Behandlung. 

Migräne

Bei Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die typischerweise mit anfallsartigen Kopfschmerzen einhergeht. Neben pulsierenden Kopfschmerzen sind Übelkeit und Lärm- und Lichtempfindlichkeit typische Begleiterscheinungen. Die sogenannte Migräne mit Aura geht zusätzlich mit Lähmung, Sehstörungen oder Taubheitsgefühlen einher. Bei Migräne stehen verschiedene medikamentöse Therapien zur Verfügung. 

Hirnblutungen

Eine Blutung im Gehirn kann verschiedene Ursachen haben und zu massiven Beeinträchtigung und Schädigungen führen. Bei einer Hirnblutung handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei dem eine schnellstmögliche Behandlung in einer Klinik entscheidend ist für die Heilungschancen.

Myopathien

Bei Myopathien handelt es sich um Muskelerkrankungen, die mit einer allgemeinen Schwäche der Muskulatur, Muskelschwund sowie Muskelschmerzen einhergehen. Die Ursachen für Myopathien sind sehr unterschiedlich und bedürfen der Diagnostik durch einen neurologischen Facharzt.

Nervenstörungen

In der Neurologie gehören Erkrankungen des Nervensystems zu einem eigenen Schwerpunkt, denn Nervenstörungen können verschiedene Ursachen haben – von Entzündungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen. Eine neurologische Diagnostik ist wichtig, um je nach Ursache die passende Behandlung einzuleiten.

Wie erfolgt die Diagnostik neurologischer Erkrankungen?

In der Neurologie kommen bei der Untersuchung und Diagnostik verschiedene Methoden zum Einsatz. Neben unterschiedlichen neurologischen Tests ist eine gründliche Befragung (Anamnese) der Patientinnen und Patienten ein zentrales Element. Deshalb erkundigt sich Ihr Arzt oder Ihre Ärztin in der Neurologie immer nach den auftretenden Beschwerden sowie bekannten Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen. Zur Sicherung der Diagnose kommen anschließend verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz: 

Laboruntersuchungen von Blut und Liquor (Gehirn- oder Nervenwasser)

Damit erfolgt die Diagnostik durch Erreger ausgelöster Erkrankungen des Nervensystems. Der Liquor lässt sich durch eine Punktion im Rückenmark entnehmen. 

Ultraschalluntersuchungen

Mittels Ultraschalluntersuchungen hirnversorgender Gefäße lassen sich eventuelle Durchblutungsstörungen erkennen und die Versorgung des Gehirns überprüfen. 

Elektrophysiologische Diagnostik (EEG)

 Das EEG ist in der Neurologie von Bedeutung, um die Hirnströme zu messen. Diese Diagnostik kommt z. B. bei Epilepsie zum Einsatz.

Bildgebende Verfahren

Die bildgebende Diagnostik mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) ist in der Neurologie von zentraler Bedeutung für die Diagnostik unterschiedlicher Krankheiten. Die Verfahren ermöglichen eine Darstellung aller Strukturen des Gehirns und kommen sowohl bei neurologischen Notfällen wie Schlaganfällen oder Hirnblutung als auch zur Diagnose degenerativer Erkrankungen zum Einsatz. 

Der Fachbereich der Neurologie bietet damit ein breites Spektrum diagnostischer Verfahren, um neurologische Erkrankungen präzise erkennen zu können. Auch in den Kliniken der St. Augustinus Gruppe nutzen wir diese Bandbreite der modernen Diagnostik, um für unsere Patientinnen und Patienten auf Basis einer genauen Diagnose die passende Therapie zu finden. 

Neurologie & Behandlung: Welche Therapien stehen für neurologische Erkrankungen zur Verfügung?

In der Neurologie sind die Behandlung und Therapie stark abhängig von der jeweiligen neurologischen Erkrankung. Viele Krankheitsbilder, z. B. Migräne, Myopathien oder Epilepsie, lassen sich mittlerweile medikamentös gut behandeln. Welche Behandlung für die Patientin oder den Patienten in Frage kommt, wird in der Neurologie zusammen mit dem behandelnden Arzt auf die individuelle Krankengeschichte abgestimmt. Unsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte stellen dazu auf Basis einer ausführlichen Diagnose die passende Therapie für Sie zusammen. 

Krankheiten wie ein Schlaganfall oder eine Hirnblutung gehören zu den medizinischen Notfällen, die so schnell wie möglich behandelt werden müssen. Die Schlaganfallmedizin hat sich über viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt, sodass Schlaganfälle und Hirninfarkte mittlerweile schwerpunktmäßig auf speziellen Schlaganfallstationen, sogenannten Stroke Units, behandelt werden können. Bei einer Hirnblutung gibt es neurochirurgische Therapiemöglichkeiten, um die Blutung im Gehirn zu stoppen und weitere Hirnschäden zu vermeiden. 

Sowohl Schlaganfall als auch Hirnblutung erfordern eine intensivmedizinische Betreuung der Patientinnen und Patienten. Auf der Intensivstation ist eine engmaschige Überwachung gewährleistet, die ein schnelles Einschreiten bei Komplikationen ermöglicht. 

Kliniken der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Neurologie


Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Neurologie

FAQ

Was genau sind die Aufgaben der Neurologie?

Neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen oder Schwindel können harmlos sein, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen von Gehirn und Nervensystem hindeuten. Genauso vielschichtig wie die Krankheitsbilder in der Neurologie sind auch deren Aufgaben. Ein Neurologe versucht anhand einer ausführlichen Anamnese des Patienten die Ursachen für die Symptome zu finden, die geeignete Diagnostik auszuwählen und schließlich die passende Behandlung einzuleiten. 


 

Wie läuft eine neurologische Untersuchung ab?

In der Neurologie beinhaltet jede Untersuchung eine Reihe von Tests, mit denen Muskelkraft, Koordination und Gedächtnis des Patienten untersucht werden sollen. Denn neurologische Erkrankungen äußern sich durch ganz unterschiedliche Anzeichen, wie z. B. Bewegungsstörungen, Lähmungen, Schwindel, Muskelschwäche oder auch Empfindungsstörungen. Je nach Symptomatik kann auch eine Untersuchung der Augen dazugehören. Da die Krankheitsbilder und ihre Symptome so vielseitig sind, setzt die Neurologie zur Erklärung der Beschwerden verschiedene Untersuchungsansätze ein.

Grundsätzlich folgt eine neurologische Untersuchung einem klaren Ablauf:

  1. Anamnese: In einem persönlichen Gespräch fragt der Arzt zunächst nach den bestehenden Beschwerden und erkundigt sich nach Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen. 
  2. Untersuchung äußerlicher Anzeichen: Viele neurologische Erkrankungen lassen sich an äußerlichen Anzeichen erkennen. Erste Hinweise ergeben z. B. Bewegungsstörungen, die Körperhaltung oder der Gleichgewichtssinn. Im Rahmen der äußerlichen Untersuchung hört der Neurologe auch Herz und Lunge ab und misst Puls und Blutdruck. 
  3. Neurologische Tests: Nach der äußerlichen Untersuchung folgen je nach Symptomatik verschiedene neurologische Tests. Dazu gehört z. B. das Testen von Reflexen, Motorik und Koordination oder auch des Geruchssinns. 
  4. Diagnostik: Je nach Ergebnis der einzelnen Tests sind unter Umständen weitere Untersuchungen durch bildgebende Verfahren (z. B. EEG, CT oder MRT) oder auch Blutuntersuchungen notwendig. 

Wie lange dauert eine neurologische Untersuchung?

Wie lange eine neurologische Untersuchung dauert, ist abhängig vom Umfang und vom bestehenden Krankheitsbild. Durchschnittlich sollten Sie für einen Termin in der Neurologie ca. 45 bis 60 Minuten für die gesamte Untersuchung einplanen. Sind zusätzliche neurologische Untersuchungen notwendig oder wird eine weitere Diagnostik in Form von MRT, CT oder EEG zur Sicherung der Diagnose gebraucht, kann ein Termin in einer neurologischen Klinik auch bis zu zwei Stunden dauern. 

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