Fachbereich Neurologie

Diagnostik und Behandlung neurologischer Erkrankungen

Über 100 Milliarden Nervenzellen steuern Bewegung, Sprache, Denken und Fühlen: Das menschliche Nervensystem ist ein hochkomplexes Geflecht, das nicht nur das Gehirn, sondern auch Rückenmark, Nerven und die Muskulatur umfasst. Was ist Neurologie? Laut Definition handelt es sich dabei um einen Fachbereich der Medizin, der sich mit der Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt. Aber was bedeutet Neurologie genau? Sie befasst sich mit einer Vielzahl von Krankheitsbildern, die sowohl den Alltag der Patientinnen und Patienten stark beeinflussen als auch in akuten medizinischen Notfällen lebensrettende Maßnahmen erfordern können.
So vielfältig wie das Nervensystem selbst sind auch die unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen. Das Spektrum reicht von chronischen Krankheiten wie Morbus Parkinson, Migräne oder Multiple Sklerose bis hin zu Notfällen wie einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung.
Ob bei einem akuten Notfall oder anderen Beschwerden: In den Kliniken der St. Augustinus Gruppe profitieren Sie von einer umfassenden und kompetenten Versorgung. Unser Team im Fachgebiet Neurologie bietet spezialisierte Diagnostik, Behandlung und Frührehabilitation, um Patientinnen und Patienten in jeder Phase optimal zu unterstützen.

Definition: Was ist Neurologie?

Die Neurologie ist einfach erklärt ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit dem Aufbau, den Funktionen und den Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt. Dazu gehören das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), das periphere Nervensystem (Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks) sowie die damit verbundenen Muskeln und Blutgefäße.
Dieses Fachgebiet umfasst sowohl die Diagnostik als auch die Therapie und Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen. Dazu zählen chronische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Epilepsie, aber auch akute Notfälle wie ein Schlaganfall. Die Neurologie untersucht zudem die Auswirkungen neurologischer Störungen auf den Alltag der Patientinnen und Patienten und entwickelt individuell angepasste Behandlungskonzepte.

Ein Arzt für Neurologie prüft den CT-Scan einer Patientin, die man im Hintergrund sieht.

Die Diagnostik in der Neurologie

Eine Ärztin untersucht die Augen einer Patientin in der Neurologie.

In der Neurologie kommen verschiedene diagnostische Methoden zum Einsatz, um neurologische Erkrankungen präzise zu erkennen. Zentrales Element ist zunächst eine gründliche Befragung (Anamnese) der Patientinnen und Patienten. Dabei erkundigt sich die Ärztin oder der Arzt der Neurologie nach Beschwerden, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen. Im Anschluss erfolgen spezifische neurologische Untersuchungen, darunter:

  • Laboruntersuchungen von Blut und Liquor: Die Analyse von Gehirn- oder Nervenwasser hilft bei der Diagnostik von durch Erreger ausgelösten Erkrankungen des Nervensystems. Der Liquor wird durch eine Punktion im Rückenmark entnommen.
  • Ultraschalluntersuchungen: Mit einem Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße können mögliche Durchblutungsstörungen und die Versorgung des Gehirns überprüft werden.
  • Elektrophysiologische Diagnostik (EEG): Diese Methode misst die Hirnströme und wird beispielsweise bei Epilepsie eingesetzt.
  • bildgebende Verfahren: CT und MRT sind in der Neurologie unverzichtbar. Sie erlauben eine detaillierte Darstellung der Gehirnstrukturen und werden sowohl bei Schlaganfällen oder Hirnblutungen als auch zur Diagnose degenerativer Erkrankungen genutzt.

Der Fachbereich Neurologie verfügt über eine Vielzahl moderner diagnostischer Verfahren, um Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Demenz frühzeitig und genau zu erkennen. Auch in den Kliniken der St. Augustinus Gruppe setzen wir diese Bandbreite ein, um für unsere Patientinnen und Patienten auf Basis einer genauen Diagnose die optimale Behandlung zu gewährleisten.

Ursachen und Behandlung neurologischer Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen können durch vielfältige Ursachen wie genetische Veranlagungen, Autoimmunprozesse oder Durchblutungsstörungen ausgelöst werden. Auch Entzündungen, Verletzungen oder neurodegenerative Vorgänge spielen eine Rolle. Der Fachbereich der Neurologie ist auf die Untersuchung und Behandlung dieser Krankheitsbilder spezialisiert. Das Spektrum reicht von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Gehirn und Rückenmark, über das periphere Nervensystem bis hin zu neuromuskulären Krankheiten. 
Die Behandlung neurologischer Erkrankungen erfolgt individuell und orientiert sich an der jeweiligen Ursache sowie den Symptomen. Sie umfasst medikamentöse Therapien, physiotherapeutische Maßnahmen und spezialisierte Rehabilitationsprogramme.

Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch Entzündungen in Gehirn oder Rückenmark ausgelöst wird. Typische Beschwerden sind z. B. Sehstörungen, Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Sprachstörungen. Für die Erkrankung stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Multiple Sklerose

Schlaganfall

Der Schlaganfall (auch Hirninfarkt oder Apoplex) ist eine Gefäßerkrankung des Gehirns, bei der die Verengung eines Gefäßes durch ein Gerinnsel zu einer Minderdurchblutung führt. Teilweise kommt es auch durch den Einriss des Gefäßes zu einer Hirnblutung. Beim Schlaganfall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der in der Klinik in einer speziellen Stroke Unit behandelt werden muss.

Schlaganfall

Epilepsie

Bei der Epilepsie wird die elektrische Übertragung der Nervenzellen gestört, was zu anfallsartigen Störungen wie Zuckungen, Bewusstseinsstörungen oder Ohnmacht führt. Die Ursache für die Epilepsie sollte unbedingt gefunden und richtig behandelt werden, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu steigern. 

Epilepsie

Demenz

Die Demenz ist die häufigste Erkrankung im Alter, wobei man zwischen verschiedenen Demenzformen unterscheidet. Eine Störung der geistigen Leistungsfähigkeit sollte immer neurologisch abgeklärt werden, um die bestmögliche Versorgung für Betroffene zu gewährleisten.  

Demenz

Morbus Parkinson

Bei Morbus Parkinson führen veränderte Neurotransmittersysteme zu fortschreitenden Bewegungsstörungen, Muskelsteifigkeit, Zittern oder auch Standunsicherheit. Da es neben Parkinson noch weitere Ursachen für Bewegungsstörungen gibt, ist eine genaue Diagnostik wichtig für die Ursachenfindung und Behandlung. 

Morbus Parkinson

Migräne

Bei Migräne handelt es sich um ein neurologisches Krankheitsbild, das typischerweise mit anfallsartigen Kopfschmerzen einhergeht. Neben pulsierenden Kopfschmerzen sind Übelkeit sowie Lärm- und Lichtempfindlichkeit typische Begleiterscheinungen. Die sogenannte Migräne mit Aura geht zusätzlich mit Lähmung, Sehstörungen oder Taubheitsgefühlen einher. Bei Migräne stehen verschiedene medikamentöse Therapien zur Verfügung. 

Migräne

Hirnblutungen

Eine Blutung im Gehirn kann verschiedene Ursachen haben und zu massiven Beeinträchtigung und Schädigungen führen. Bei einer Hirnblutung handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei dem eine schnellstmögliche Behandlung in einer Klinik entscheidend ist für die Heilungschancen.

Hirnblutung

Myopathien

Bei Myopathien handelt es sich um Muskelerkrankungen, die mit einer allgemeinen Schwäche der Muskulatur, Muskelschwund sowie Muskelschmerzen einhergehen. Die Ursachen und Symptome für Myopathien sind sehr unterschiedlich und bedürfen der Diagnostik durch einen neurologischen Facharzt bzw. einer Fachärztin.

Myopathien

Nervenstörungen

In der Neurologie gehören Erkrankungen des Nervensystems zu einem eigenen Schwerpunkt, denn Nervenstörungen können verschiedene Ursachen haben – von Entzündungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen. Eine neurologische Diagnostik ist wichtig, um je nach Ursache die passende Behandlung einzuleiten. 

 

Welche Therapien finden im Fachgebiet Neurologie Anwendung?

Im Fachgebiet Neurologie sind die Behandlung und die Therapie stark von der jeweiligen neurologischen Erkrankung abhängig. Viele Krankheitsbilder, wie Migräne, Myopathien oder Epilepsie, lassen sich heute durch moderne medikamentöse Therapien gut behandeln. Welche Maßnahmen für die Patientin oder den Patienten geeignet sind, wird gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt für Neurologie individuell auf die Krankengeschichte abgestimmt. Unsere erfahrenen Fachkräfte entwickeln auf Basis einer ausführlichen Diagnose eine passgenaue Therapie.
Erkrankungen wie ein Schlaganfall oder eine Hirnblutung gehören zu den medizinischen Notfällen, die eine sofortige Behandlung erfordern. Die Schlaganfallmedizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Schlaganfälle und Hirninfarkte werden heute schwerpunktmäßig in spezialisierten Schlaganfallstationen, den sogenannten Stroke Units, behandelt. Diese bieten eine engmaschige Überwachung und ermöglichen eine schnelle Reaktion bei Komplikationen.
Bei einer Hirnblutung stehen zudem neurochirurgische Therapien zur Verfügung, die darauf abzielen, die Blutung zu stoppen und Folgeschäden zu minimieren. Beide Krankheitsbilder erfordern oft eine intensivmedizinische Betreuung, um die bestmöglichen Heilungschancen zu gewährleisten.

Teilbereiche des Fachgebiets Neurologie

Die Neurologie umfasst eine Vielzahl spezialisierter Teilbereiche, die auf unterschiedliche Aspekte des Nervensystems und seiner Erkrankungen eingehen. Diese Fachbereiche ermöglichen eine umfassende Versorgung von Patientinnen und Patienten, angefangen bei der präzisen Diagnostik bis hin zur Therapie und Rehabilitation.
Ein zentraler Fokus der Neurologie liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Disziplinen, wie der Radiologie oder Chirurgie. Jeder Teilbereich trägt dazu bei, spezifische Krankheitsbilder des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven und der Muskulatur individuell zu behandeln.

Neuroradiologie

Ein Facharzt für Neuroradiologie bei der Auswertung einer Angiographie.

Innerhalb der Neurologie unterscheidet man verschiedene Schwerpunkte und Spezialgebiete, die sich individuell mit neurologischen Erkrankungen sowie deren Diagnostik und Behandlung beschäftigen. Dazu gehört auch der Fachbereich der Neuroradiologie, der innerhalb der St. Augustinus Gruppe sowohl im Johanna Etienne Krankenhaus als auch im Krankenhaus Neuwerk vertreten ist. Die Neuroradiologie ist ein Teilgebiet der Neurologie, das sich auf die diagnostische Darstellung und Beurteilung von Gehirn und Nervensystem konzentriert. In der Neuroradiologie werden neurologische Krankheitsbilder mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztherapie (MRT), Computertomographie (CT) oder Sonographie diagnostiziert. Neben der bildgebenden Darstellung werden in der Neuroradiologie auch schonende Eingriffe zur Behandlung von Gefäßfehlbildungen und Schlaganfällen durchgeführt.

Neuroradiologie

Neurochirurgie

Fachpersonal bei einer OP in der Neurochirurgie.

Die Neurochirurgie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems befasst. Dies umfasst Eingriffe am Gehirn, Rückenmark und an den peripheren Nerven. In den Kliniken der St. Augustinus Gruppe, insbesondere im Johanna Etienne Krankenhaus und im Krankenhaus Neuwerk, bieten unsere erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte der Neurochirurgie hochpräzise und minimalinvasive Operationen an. Neben operativen Eingriffen werden auch konservative Therapien wie neurologische Rehabilitation und Krankengymnastik empfohlen und durchgeführt. Zudem spielt die interventionelle Schmerztherapie eine wichtige Rolle in der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten.

Neurochirurgie

Neuropädiatrie

Die Neuropädiatrie ist ein Fachgebiet, das sich auf die Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert. In der Mauritius Therapieklinik stehen junge Patientinnen und Patienten mit Entwicklungsstörungen, Epilepsien oder neuromuskulären Erkrankungen im Fokus. Auch genetisch bedingte Syndrome, die das Nervensystem betreffen, werden hier umfassend behandelt.
Das interdisziplinäre Team der Klinik arbeitet eng mit Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin zusammen, um eine individuelle und ganzheitliche Versorgung sicherzustellen. Ziel ist es, durch maßgeschneiderte Therapien und Rehabilitation die Lebensqualität der jungen Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.

Eine Ärztin untersucht einen jungen Patienten.

Neurologische Rehabilitation

Eine medizinische Fachkraft bei der Therapie eines Patienten in der neurologischen Reha.

Die neurologische Reha wird in der Niederrhein Klinik und der Mauritius Therapieklinik angeboten, um Patientinnen und Patienten nach Schlaganfällen, Hirnblutungen oder anderen neurologischen Erkrankungen bei der Wiedererlangung ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen.
Beide Kliniken bieten individuell abgestimmte Therapieprogramme, die Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie umfassen. Während die Niederrhein Klinik auf neurologische Frührehabilitation spezialisiert ist, integriert die Mauritius Therapieklinik zusätzlich Angebote im Bereich Neuropädiatrie. Ziel ist es, neurologische Ausfälle zu lindern und den Übergang in den Alltag optimal zu gestalten.

Neurologische Reha

Kliniken der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Neurologie

Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Neurologie

FAQ

Was genau sind die Aufgaben der Neurologie?

Neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen oder Schwindel können zwar harmlos sein, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems hindeuten. Die Aufgaben der Neurologie sind daher ebenso vielfältig wie die Krankheitsbilder.
Eine Neurologin bzw. ein Neurologe untersucht die Beschwerden der Patientinnen und Patienten zunächst durch eine ausführliche Anamnese, um die möglichen Ursachen zu ermitteln. Darauf aufbauend wählt sie oder er die geeigneten diagnostischen Verfahren wie bildgebende Verfahren oder Laboruntersuchungen aus und leitet die passende Therapie ein. Das Ziel der Neurologie ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und eine optimale Behandlung einzuleiten, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.


 

Wann geht man zum Neurologen?

Man sollte eine Neurologin oder einen Neurologen aufsuchen, wenn Beschwerden auftreten, die auf Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven oder der Muskulatur hinweisen könnten. Dazu zählen Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Kribbeln oder Sehstörungen. Auch bei plötzlichen Anfällen, Gedächtnisverlust oder Bewegungsstörungen kann ein Besuch in der Neurologie notwendig sein.
Die Neurologie beschäftigt sich einfach erklärt mit der Erkennung, Diagnostik und Behandlung solcher Beschwerden. Ein frühzeitiger Termin kann helfen, schwerwiegende neurologische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Was macht ein Neurologe?

Eine Neurologin oder ein Neurologe ist eine Fachärztin bzw. Facharzt, die oder der sich mit der Untersuchung und Behandlung des Nervensystems befasst. Dazu zählen das Gehirn, das Rückenmark, die Nerven und die Muskulatur. Was eine Neurologin oder ein Neurologe macht, lässt sich in drei Hauptaufgaben unterteilen: Sie oder er führt eine ausführliche Anamnese durch, setzt diagnostische Verfahren wie MRT, EEG oder Blutuntersuchungen ein und leitet eine individuell angepasste Therapie ein.
Zusätzlich spielen Neurologinnen und Neurologen eine wichtige Rolle bei der langfristigen Betreuung von chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Epilepsie oder Morbus Parkinson. Ziel ist es, Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Was bedeutet „Neurologie“?

Der Begriff Neurologie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „neuron“ (Nerv) und „logos“ (Lehre) zusammen. Wörtlich übersetzt bedeutet Neurologie also „die Lehre von den Nerven“. Sie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit dem Nervensystem, dessen Aufbau, Funktion und Erkrankungen beschäftigt.

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