Welche genauen Ursachen für Depressionen verantwortlich sind, ist bisher unklar. Es wird jedoch vermutet, dass mehrere Faktoren zusammenwirken und zu dieser Erkrankung führen. Nicht nur die äußeren Umstände und das Umfeld können dazu beitragen, sondern auch eine Veranlagung erhöht das Risiko für die Krankheit Depression. Demnach kann diese Erkrankung sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben.
Diese Faktoren erhöhen das Risiko, an Depression zu erkranken:
- Genetische Veranlagung: Eine genetische Prädisposition erhöht das Risiko, eine Depression zu entwickeln. Sind Verwandte ersten Grades von einer Depression betroffen, gibt es eine 15-prozentige Wahrscheinlichkeit, selbst daran zu erkranken, während sie bei eineiigen Zwillingen schon bei 50 Prozent liegt.
- Körperliche Erkrankungen: Zu den Ursachen einer Depression zählen auch körperliche Erkrankungen wie Adipositas, Störungen des Stoffwechsels wie etwa bei einer Schilddrüsenunterfunktion, eine Krebserkrankung, ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Weitere Auslöser von Depression können chronische Erkrankungen, Demenz, aber auch bestimmte Medikamente sein.
- Störungen des Stoffwechsels und der Funktionen im Gehirn: Bei Menschen mit Depression konnte festgestellt werden, dass eine Veränderung bzw. ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn herrscht. Bei depressiven Patientinnen und Patienten lässt sich eine niedrigere Aktivität von den Neurotransmittern Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin feststellen. Auch eine Aktivitätsveränderung des limbischen Systems, das Gefühle empfindet und verarbeitet, kann zu einer Depression führen.
- Hormonelle Umstellungen: In der Pubertät, während einer Schwangerschaft, im Wochenbett oder in den Wechseljahren kommt es zur Umstellung der Hormone. Durch Schwankungen oder ein Ungleichgewicht von insbesondere Serotonin und Dopamin können depressive Phasen oder Verstimmungen entstehen.
- Psychosoziale Faktoren: Psychische Störungen wie etwa eine Angststörung, die schon im Kindes- oder Jugendalter aufgetreten ist, können zur Entwicklung einer Depression beitragen. Genauso verhält es sich bei Einsamkeit, belastenden Lebensereignissen oder Traumata wie Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung, Überfürsorge, Trennung oder Tod eines geliebten Menschen.
- Lebensgewohnheiten: Die Umstände und Lebensgewohnheiten eines Menschen können zu einer Depression führen. Hierzu zählt nicht nur langanhaltender Stress, sowie Über- oder Unterforderung, sondern auch Faktoren wie die Ernährung, Bewegungsmangel oder Rauchen. Eine große Veränderung im Leben wie etwa eine Pensionierung kann auch zu einer Depression beitragen.