90 Prozent der Patientinnen entwickeln eine Brustentzündung aufgrund einer bakteriellen Infektion mit Staphylokokken. Gleichzeitig liegt ein Milchstau vor, der durch verschiedene Faktoren entstehen kann:
- Gründe beim Baby: Das Baby liegt nicht richtig an der Brustwarze an und / oder saugt nicht kräftig genug, um die Milch in der Brust zu entleeren. Die Milch kann auch nicht regelmäßig entleert werden, wenn das Baby zu selten oder kurz trinkt.
- Organische Gründe: Die Milchdrüsen produzieren mehr Milch, als das Baby benötigt, oder die Brustwarzen sind empfindlich und schmerzen, wodurch die Stillzeiten eventuell zu kurzgehalten werden. Auf diese Weise entsteht ein Milchstau in den Milchgängen.
- Kleidung: Auch eine zu enge Kleidung zu einem Stau des Milchflusses und einer Brustentzündung führen. Stillende sollten deshalb auf bequeme, weite Kleidung im Brustbereich achten.
- Bakterien: Dringen Bakterien durch kleine Verletzungen in der Brust oder den Brustwarzen in den Körper ein, können diese ebenfalls eine Mastitis puerperalis verursachen.
- Übermüdung und Stress: Zuletzt können übermäßiger Stress, eine Depression im Wochenbett sowie anhaltender Schlafmangel in den ersten Wochen nach der Geburt Verursacher einer Brustentzündung während des Stillens sein.
- Veränderungen des Brustgewebes: Manche Patientinnen bilden genetisch bedingt mehr Bindegewebe (Mastopathie) in der Brust als andere Frauen. Die erhöhte Dichte an Bindegewebe kann die Milchgänge verengen, wodurch schneller ein Milchstau und damit eine Mastitis entstehen kann.
Die meisten Patientinnen erkranken innerhalb der ersten sechs Wochen durch das Stillen an einer Brustentzündung, da in dieser Zeit der Bedarf des Babys und die Milchproduktion noch nicht aufeinander abgestimmt sind. Auch entstehen, wenn das Saugen des Babys noch neu ist, schneller kleine Wunden in der Brust, den Brustwarzen oder den Brustdrüsen, wodurch die Bakterien leichter in den Körper eindringen können.